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Experten warnen vor gefährlichen Kräutermischungen

20.06.2016, 10:26

Berlin/Mainz (dpa) - Jugendschützer warnen vor dem zunehmenden Kauf vermeintlich harmloser Kräutermischungen und Badesalze: Diese könnten zu Kreislaufversagen, Psychosen oder gar zum Tod führen.

Vor allem junge Leute bestellten sogenannte Legal Highs vornehmlich über das Internet. Experten der bundesweit aktiven Mainzer Internetplattform jugendschutz.net kritisierten am Montag bei der Vorstellung ihres Jahresberichts in Berlin, dass Händler Legal Highs als Lebensbereicherung und Stressbewältigung darstellten.

Zudem machten sie den Kauf dieser Produkte sehr einfach. Bei allen bei einer Stichprobe überprüften 62 Internetshops sei eine Bestellung ohne Alterskontrolle möglich gewesen. Oft schreiben die Händler demnach, die Mischungen seien nur Raumdüfte und nicht zum Essen oder Rauchen geeignet - ein Vorgehen, dass von jugendschutz.net als reine Verschleierung eingestuft wird. Viele Anbieter priesen ihre Kräutermischungen ausdrücklich als legal an.

Das Universitätsklinikum Freiburg kam jugendschutz.net zufolge bei einer Analyse zwischen April 2015 und März 2016 zu anderen Ergebnissen: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der 471 untersuchten Produkte fielen unter das Betäubungsmittelgesetz. 73 Prozent der Mischungen hätten starke psychoaktive Substanzen enthalten, von denen bekannt sei, dass sie zu gefährlichen Vergiftungen führten können.

Infos zu neuen psychoaktiven Stoffen (NPS)