Nach Tod einer Unbeteiligten Frau stirbt nach Autorennen - weiterer Fahrer verurteilt
Eine Frau wird bei einem illegalen Autorennen angefahren. Sie stirbt an den Folgen. Ein Beteiligter ist schon verurteilt. Jetzt fiel das Urteil gegen einen zweiten Mann.
Halle - Im Berufungsprozess um ein verbotenes Autorennen mit tödlichem Ausgang hat das Landgericht Halle den Angeklagten zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Zudem muss er 1000 Euro zugunsten eines Fonds für Verkehrsopfer zahlen und darf sich drei Monate lang nicht ans Steuer setzen, so das Urteil vom Freitag. Die Kammer urteilte nach Jugendstrafrecht und war davon überzeugt, dass der Mann im Dezember 2019 an dem Rennen teilnahm. Für den Tod der Frau war aber ein anderer Beteiligter verantwortlich.
Die Vorsitzende Richterin hob die Verantwortungslosigkeit des damaligen Fahranfängers hervor, der sich extra ein PS-starkes Auto geliehen hatte. Bei dem Rennen wurde eine unbeteiligte Fußgängerin angefahren. Die Mutter von drei Kindern starb zwei Tage später im Krankenhaus. Der Angeklagte nahm das Urteil ohne Reaktion entgegen.
Das Amtsgericht hatte den Mann am 12. Dezember 2023 freigesprochen, weil ihm weder die fahrlässige Tötung der Frau noch eine Straßenverkehrsgefährdung oder die Beteiligung an einem Kraftfahrzeugrennen nachgewiesen werden konnte. Gegen das Urteil des Amtsgerichts Halle ging die Staatsanwaltschaft in Berufung.
Das Landgericht folgte mit dem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hingegen hatte es als nicht erwiesen gesehen, dass der Angeklagte überhaupt am Unfallort gewesen sei.
Staatsanwaltschaft und Gericht hingegen gehen davon aus, dass sich der Mann mit einem inzwischen rechtskräftig verurteilten Fahrer ein illegales Rennen in Halle geliefert hatte. Die damals 18 und 19 Jahre alten Fahrer hätten am Hansering in Richtung des Leipziger Turms die später getötete Fußgängerin übersehen. Während es dem Angeklagten noch gelungen sei, die 43 Jahre alte Frau zu umfahren, habe der bereits verurteilte Mann einen Zusammenstoß mit ihr nicht mehr verhindern können. Der Tod der Fußgängerin hatte in Halle für Entsetzen gesorgt.
Den anderen Fahrer hatte das Landgericht Halle im November 2022 verurteilt wegen verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge sowie fahrlässiger Tötung. Er erhielt eine dreijährige Jugendstrafe.