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Extremismus München gedenkt Opfern des Oktoberfest-Attentats

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 14:03
Blumen stehen neben dem Denkmal für das Oktoberfest-Attentat.
Blumen stehen neben dem Denkmal für das Oktoberfest-Attentat. Tobias Hase/dpa

München - 41 Jahre nach einem rechtsextremen Attentat mit zwölf Toten am Haupteingang zum Oktoberfest ist in München an die Opfer gedacht worden. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprach am Sonntag vom schwersten rechtsterroristischen Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. „Unsere wichtigste Aufgabe aber ist und bleibt, die Überlebenden und die Angehörigen der Todesopfer in ihrem Schmerz und ihrer Trauer nicht alleinzulassen und auch weiterhin aktiv Anteil an ihren Schicksalen zu nehmen“, sagte er laut Redeskript.

„Konkret bedeutet das: Das 2015 von der Stadt München initiierte Forschungsprojekt zum Oktoberfest-Attentat wird fortgeführt.“ Im Zentrum stünden die Dokumentation der Lebensschicksale der Überlebenden sowie die gemeinsame Gestaltung des städtischen Gedenkens, sagte Reiter.

Am Abend des 26. September 1980 hatte eine Bombe zwölf Besucher in den Tod gerissen, auch der rechtsextreme Bombenleger Gundolf Köhler starb. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.

Erstmals sprach mit Astrid Passin auch eine Vertreterin von Betroffenen des Anschlags am Breitscheidplatz in Berlin. Anis Amri, ein abgelehnter Asylbewerber aus Tunesien, hatte am 19. Dezember 2016 einen polnischen Lastwagenfahrer erschossen. Mit dessen Fahrzeug raste er dann über den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz, wo er weitere elf Menschen tötete und Dutzende verletzte.

Das Oktoberfest-Attentat wurde zu Anfang als Tat eines Einzelnen aus persönlichem Frust dargestellt, das galt dann jahrzehntelang als Ermittlungsergebnis. Erst im Juli 2020 stellte die Bundesanwaltschaft nach neuen Ermittlungen ausdrücklich fest, dass Köhler aus rechtsextremistischer Motivation handelte. Er wollte demnach die damalige Bundestagswahl beeinflussen und wünschte sich einen Führerstaat nach dem Vorbild des Nationalsozialismus.