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Senat Hamburg: Maskenpflicht und Kapazitätsgrenzen bei 2G weg

Hamburg eröffnet im Umgang mit Corona weitere Spielräume. Beim 2G-Modell fällt die Maskenpflicht weg. Außerdem soll es keine Kapazitätsbeschränkungen bei Veranstaltungen mit Geimpften und Genesenen mehr geben.

Von dpa Aktualisiert: 24.09.2021, 00:09
Eine FFP2-Maske liegt auf einem Leuchttisch.
Eine FFP2-Maske liegt auf einem Leuchttisch. Frank Rumpenhorst/dpa/Illustration

Hamburg - In Hamburg können Fußballstadien ab dem kommenden Wochenende unter 2G-Bedingungen wieder bis zum letzten Platz besetzt werden. Auch in den Clubs dürfen Geimpfte und Genesene ab Samstag wieder ohne Maske und abstandslos tanzen, wie die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen am Dienstag sagte. Eine entsprechende Anpassung der Corona-Eindämmungsverordnung, in der die Maskenpflicht und die Kapazitätsgrenzen unter 2G-Bedingungen wegfallen, sei derzeit in Arbeit und werde rechtzeitig zum Samstag, 0.00 Uhr, in Kraft treten. Auch Kultureinrichtungen würden davon profitieren.

Ferner beschloss der Senat, dass 12- bis 17-Jährige Ungeimpfte „bis auf weiteres“ an 2G-Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Bisher galt dafür eine Übergangsfrist von sechs Wochen. Die neue Verordnung soll bis zum 23. Oktober gelten.

Hamburg hatte das 2G-Optionsmodell Ende August als erstes Bundesland eingeführt. Demnach können Betreiber selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene reinlassen, die dann von vielen Corona-Beschränkungen befreit sind. Unter anderem Restaurants, Kneipen, Kinos, Theater, Museen und Zoos können ihre Einrichtungen damit wieder voll nutzen.

Wenn sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, gibt es keine Kapazitätseinschränkungen mehr. Auch das Abstandsgebot und die Testpflicht in geschlossenen Räumen sind dann aufgehoben. Die Maskenpflicht blieb jedoch zunächst bestehen. Für Fußballstadien galt eine Kapazitätsbeschränkungen.

Möglich gemacht haben die neuen Lockerungen zurückgehende Infektionszahlen. So sank die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche nach Angaben der Gesundheitsbehörde am Dienstag auf 63,0. Vor einer Woche hatte der Wert noch 79,6 betragen.

Ob der Zweitligist HSV die neue Freiheit schon beim Heimspiel am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg umsetzen kann, ist jedoch fraglich. Problematisch könnte sein, dass der Vorverkauf für die Partie unter 3G-Bedingungen bereits begonnen hat. Von den so 19 900 möglichen Tickets waren bis Dienstagmittag gut 16 500 verkauft. Eine Schwierigkeit wäre, dass Personen, die weder geimpft noch genesen sind, die Karten theoretisch zurückgeben müssten.

HSV-Rivale FC St. Pauli hatte bereits beim vergangenen Heimspiel auf 2G gesetzt. Die Kiez-Kicker spielen am Samstag aber nicht am heimischen Millerntor, sondern beim Karlsruher SC.

Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen begrüßten die Lockerungen. „Das Risiko, geimpft an Corona zu erkranken, ist deutlich geringer als bei einer ungeimpften Person“, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. „Deshalb ist es folgerichtig, dass wir in Hamburg die Regeln dort aufheben, wo nur Geimpfte und Genesene zusammenkommen.“

Seine Grünen-Kollegin Jennifer Jasberg lehnte eine völlige Freigabe aller Corona-Beschränkungen wie etwa in Dänemark ab. „Wir brauchen hier keinen „Freedom Day“, sondern kehren mit Augenmaß in einen ausgelassenen Alltag zurück, in dem es sich wieder feiern lässt.“