Kochboxen-Versender Hellofresh wird für laufendes Jahr vorsichtiger
Berlin - Der Kochboxen-Versender Hellofresh wird wegen größerer Unsicherheiten infolge des Ukraine-Krieges und einer schlechteren Verbraucherstimmung skeptischer. Zwar lief das zweite Quartal besser als von den Analysten erwartet. Aber weil sich das konjunkturelle Umfeld seit der ursprünglichen Prognose im vergangenen Dezember deutlich eingetrübt hat und sich zudem die Inflation bemerkbar macht, rechnet der Vorstand für 2022 nun mit einem geringeren Wachstum bei Umsatz und operativen Gewinn.
Der Konzernerlös solle 2022 währungsbereinigt nur noch um 18 bis 23 Prozent steigen, teilte das im Dax notierte Unternehmen überraschend in Berlin mit. Zuvor hatte sich der Vorstand einen Wert von 20 bis 26 Prozent vorgenommen. Ausgehend vom Vorjahresumsatz von knapp sechs Milliarden Euro rechnet Konzernchef Dominik Richter nun also mit einem Erlös von rund 7,07 bis 7,37 Milliarden Euro.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll noch bei 460 bis 530 Millionen Euro liegen. Hellofresh wollte ursprünglich im laufenden Jahr einen operativen Gewinn von 500 bis 580 Millionen Euro erzielen. Im Vorjahr hatte der Wert bei 527,6 Millionen Euro gelegen.
Insgesamt lief es für die Berliner im zweiten Geschäftsquartal rund. Auf Basis vorläufiger Erkenntnisse dürfte der operative Gewinn (Ebitda) zwischen 140 und 150 Millionen Euro liegen. Zwar wäre das in jedem Fall weniger als im Vorjahr, allerdings hatten Analysten noch schlechtere Zahlen erwartet. Der Umsatz hingegen dürfte bei fast zwei Milliarden Euro liegen, nach 1,56 Milliarden im Vorjahr. Den Bericht zum zweiten Quartal sowie dem ersten Halbjahr will das Management am 15. August vorlegen.