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Wahlen Initiative will Nichtwähler mobilisieren

Eine Initiative will nicht einfach so hinnehmen, dass viele Bürger nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen - und steuert gegen. Vor allem eine gesellschaftliche Gruppe verhält sich nach ihrer Erkenntnis passiv.

Von dpa Aktualisiert: 22.09.2021, 21:11
Die Abgeordneten im Landtag von Schwerin debattieren bei der Landtagssitzung.
Die Abgeordneten im Landtag von Schwerin debattieren bei der Landtagssitzung. Jens Büttner/zb/dpa

Schwerin - Die Initiative „Wir - Erfolg braucht Vielfalt“ hat alle Wahlberechtigten dazu aufgerufen ihr Grundrecht zu nutzen. „Bitte gehen sie wählen und bitte wählen sie demokratisch“, sagte Birgit Hesse (SPD), Präsidentin des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern, am Dienstag. Wählen sei keine Selbstverständlichkeit. Man wolle keine Wahlempfehlung geben, doch Wählen sei ein Recht, dass man nicht leichtfertig verschenken sollte.

Die Initiative, zu der auch Vertreter des Landessportbundes MV, des DGB, der Unternehmerverbände und der Kirchen gehören, will vor allem die große Zahl der Nichtwähler erreichen. Claudia Schophuis vom Kommissariat der Erzbischöfe von Berlin und Hamburg für MV zufolge sind das vor allem Männer zwischen 20 und 30 Jahren. Erstwähler seien hingegen nicht das Problem. Die beiden Vertreterinnen der Initiative wünschen sich eine Wahlbeteiligung für die kommenden Wahlen, die deutlich über 50 Prozent liegt.

Neben dem Wahlaufruf hat sich die Initiative Schophuis zufolge auch durch Aktionen an Jugendliche gewandt. So habe man diese beispielsweise aufgefordert, Wahlaufrufe zu entwerfen. Zehn davon wurden im Anschluss auf 20.000 Karten gedruckt und unter anderem an Berufsschulen verteilt. Auf einer der Karten heißt es beispielsweise: „5 Jahre sind eine lange Zeit. Sei WÄHLERisch“.

Die Initiative wurde bereits 2008 von Hesses Vorgängerin, der 2019 gestorbenen Sylvia Bretschneider (SPD), ins Leben gerufen. Nach eigenen Angaben haben sich in ihr fast 2000 Organisationen, Vereine, Verbände, Unternehmen, sowie Bürgerinnen und Bürger zusammengeschlossen. Hesse sprach sich am Dienstag auch für eine Ausweitung des Wahlalters aus. „Ich finde das Wahlrecht ab 16 ist überfällig“, sagte die SPD-Politikerin. Jugendliche in diesem Alter seien gereifte Persönlichkeiten.