Fußball-EM Jubelfeier Tausender Fans in Berlin „überwiegend friedlich“
Nach dem Sieg über Österreich kennt der Jubel der türkischen Fans keine Grenzen. Tausende strömen in Berlin auf die Straßen. Der Verkehr bricht zusammen.
Berlin (dpa/bb) -Tausende Fans der türkischen Fußball-Nationalelf haben in der Nacht in Berlin ausgelassen den Einzug ins EM-Viertelfinale gefeiert. Allein am Breitscheidplatz in Charlottenburg versammelten sind in der Spitze laut Polizei etwa 8000 Menschen. Hunderte Autos waren bei dem schon traditionellen Autokorso auf dem Kurfürstendamm dabei, sodass schnell nichts mehr lief. Die Polizei sperrte Zufahrtsstraßen ab. Die Jubelfeier sei „überwiegend friedlich“ verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.
Mehrere Feiernde zündeten Pyrotechnik. Ein Mensch verletzte sich selbst dabei, wie ein Polizeisprecher sagte. Im Rahmen der Jubelfeier habe es zudem einen Unfall zwischen einem Auto und einem Motorradfahrer im Bereich des Hardenbergplatzes gegeben. Dessen Verletzungen seien aber nicht dramatisch gewesen, so der Sprecher.
Ermittlungen wegen Körperverletzung
40 Menschen nahm die Polizei nach den Angaben kurzzeitig fest, um deren Personalien festzustellen. Es werde unter anderem wegen Körperverletzung oder Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt.
Auch in anderen Orten in der Stadt gab es laute Hupkonzerte und es wurde Feuerwerk gezündet. Zahlreiche türkische Fans verfolgten das Achtelfinale auf der Berliner Fanzone vor dem Brandenburger Tor, die für ein zusätzliches Public Viewing geöffnet war. Laut Polizei gab es keine weiteren größeren Polizeieinsätze im Kontext mit dem EM-Spiel.
Tödlicher Unfall nach Türkei-Sieg in der vergangenen Woche
In der vergangenen Woche war nach dem Sieg der türkischen Mannschaft gegen Tschechien in Berlin-Neukölln ein Fußgänger tödlich verunglückt. Dort gab es einen großen Autokorso auf der Hermannstraße. Die Polizei schließt nicht aus, dass der Tod des 67-jährigen Mannes im Zusammenhang mit einer Jubelfeier nach dem Sieg steht.
Gegen einen 26-Jährigen wird wegen fahrlässiger Tötung und Unfallflucht ermittelt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird der Unfall voraussichtlich für ein Gutachten rekonstruiert.