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Kriminalität Koksdeals mit Luxuskarren - Reality-Protagonist angeklagt

Der Vorwurf lautet auf Handeltreiben mit Betäubungsmitteln - und das im großen Stil. Festgenommen im vergangenen Herbst, sitzt Jürgen Albers seitdem in U-Haft.

Von dpa Aktualisiert: 06.08.2022, 01:47
Das Justizzentrum Aachen (Nordrhein-Westfalen) mit dem Amts- und Landgericht. Dort soll es zum Prozess gegen Jürgen Albers kommen.
Das Justizzentrum Aachen (Nordrhein-Westfalen) mit dem Amts- und Landgericht. Dort soll es zum Prozess gegen Jürgen Albers kommen. picture alliance / dpa

Aachen - Koksverstecke in Luxussportwagen, europaweiter Handel im Tonnenbereich, eine Scheinfirma für „Südfrüchte aus Südamerika“ - fünf Männer sollen an Kokaindeals im großen Stil beteiligt gewesen sein und sind nun am Landgericht Aachen angeklagt worden.

Der mutmaßliche Drahtzieher unter diesen Angeklagten: Jürgen Albers (60), bekannt unter anderem als Mallorca-Auswanderer in der Fernsehsendung „Goodbye Deutschland“. Wie ein Sprecher des Landgerichts Aachen am Freitag mitteilte, wird den Männern Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vorgeworfen - darauf steht eine Freiheitsstrafe von maximal 15 Jahren.

Albers' Anwalt teilte mit, sein Mandant sei zur Kooperation mit dem Gericht bereit, gleichwohl bestreite er die in der Anklageschrift erhobenen Vorwürfe. Details blieben der Beweisaufnahme in der Hauptverhandlung vorbehalten. Laut dem Gerichtssprecher könnte der Prozess im September beginnen.

Der 60-Jährige soll laut der Anklage Kontaktperson zu einer im internationalen Drogenhandel tätigen belgischen Gruppe gewesen sein. Albers' mutmaßliche Aufgabe: Fahrzeuge mit professionellen Schmuggelverstecken organisieren. Unter anderem soll er einen Maserati und einen Porsche zur Verfügung gestellt haben. Albers soll nicht selbst gefahren sein, sondern die Fahrer - die mitangeklagten Männer im Alter von 32 bis 44 Jahren - gestellt haben, die deutschlandweit und nach Italien, Tschechien, Schweden oder Portugal fuhren.

Insgesamt geht es um 62 solcher Fahrten und um 1,4 Tonnen Kokain. Pro transportiertem Kilo soll es laut Anklage 500 bis 1000 Euro gegeben haben, die sich der 60-Jährige und der Fahrer geteilt haben sollen. Albers soll außerdem einmal selber Kokain verkauft haben und eine Firma zum Handel mit Südfrüchten aus Südamerika gegründet haben. In einem an die Firma adressierten Bananencontainer fanden Ermittler 40 Kilo Koks.

Im Oktober 2021 wurden die Männer bei einer europaweiten Aktion festgenommen, Albers sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Für die Beschuldigten gilt bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens die Unschuldsvermutung.