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Schulen Land: Kein Stellenabbau bei Lehrkräften geplant

Von dpa Aktualisiert: 18.09.2021, 22:03

Schwerin - Trotz eines prognostizierten Schülerrückgangs in Mecklenburg-Vorpommern bis 2035 ist nach Darstellung des Bildungsministeriums kein Stellenabbau bei den Lehrkräften geplant. Die Geburtenzahlen im Nordosten sind rückläufig und werden es gemäß der Bevölkerungsprognose für das Land bis 2030 auch weiterhin sein, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. „Diese Entwicklung gibt der Bildungspolitik in MV den Spielraum für weitere Qualitätsentwicklungen.“

Der NDR hatte zuvor auf Basis der im Internet veröffentlichten Lehrer-Bedarfsprognose über einen angeblich geplanten Stellenabbau ab dem Jahr 2026 berichtet. Im Jahr 2035 plane das Ministerium nur noch mit 9600 Vollzeitstellen - 700 weniger als gegenwärtig. Parallel solle die Zahl der Neueinstellungen von derzeit jährlich 700 auf nur noch 270 sinken.

Die Zahlen stimmten, doch der Interpretation des NDR widersprach das Ministerium vehement. „Eine Lehrerbedarfsprognose ist kein politisches Programm“, hieß es. Die rechnerische Stellenausstattung in der Prognose sei auf Grundlage der derzeit geltenden Bedingungen und der erwarteten Schülerzahl fortgeschrieben worden. Politisch zu entscheiden, wie in den Jahren bis 2035 mit sinkenden Schülerzahlen umgegangen wird, sei Aufgabe der jeweiligen Landesregierungen.

So könne ein Rückgang auch Spielräume für Verbesserungen an den Schulen eröffnen, wie kleinere Klassen oder eine geringere Pflichtstundenzahl für die Lehrer. Dies werde Thema im „Bildungspakt für Gute Schule 2030“ sein, in dem Landesregierung, Gewerkschaften und Verbände zusammenarbeiten.

Die Grünen übten dennoch Kritik an der veröffentlichten Lehrerbedarfsprognose. „Sie ist Grundlage für die Kapazitäten der Lehramtsausbildung“, erklärte die Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Anne Shepley. „Wer jetzt die Ausbildungszahlen zu niedrig ansetzt, kann in zehn Jahren nicht plötzlich umsteuern.“

Die Lehrergewerkschaft VBE forderte eine Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung der Lehrer. Außerdem seien künftig mehr Lehrkräfte in den Schulen nötig, sagte der Landesvorsitzende Michael Blanck. „Künftig wird in Klassen mit Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Förderbedarfen eine Zweitbesetzung erforderlich sein.“