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Luftverkehr Lange Wartezeiten: Dienstleister kämpft gegen Personalmangel

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 14:21
Menschen warten am Flughafen Hannover beim Check-In auf ihre Anmeldung.
Menschen warten am Flughafen Hannover beim Check-In auf ihre Anmeldung. Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

Hannover - Im Streit um lange Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen Hannover setzt der Dienstleister Securitas auf Mitarbeiter anderer Standorte. Auch sei die Rekrutierung intensiviert worden, um Personalmangel auszugleichen, sagte ein Firmensprecher am Freitag. Das Kontrollpersonal kurzfristig auszubauen sei allerdings wegen der langwierigen Ausbildung nur begrenzt möglich. Der Sprecher betonte, Securitas sei mit der Lage am Flughafen Hannover nicht zufrieden - wie alle am Abfertigungsprozess Beteiligten. Nach Angaben des Flughafens hatten einige Reisende am Wochenende ihren Flug verpasst.

Mitunter habe es bis zu drei Stunden gedauert, bis Fluggäste im Sicherheitsbereich waren, sagte eine Sprecherin des Flughafens. Manche Flugzeuge starteten demnach ohne die schon lange im Flughafengebäude wartenden Passagiere. Der ständige Vertreter der Bundespolizeidirektion Hannover, Michael Schuol, forderte eine schnelle Verbesserung: „Das ist für mich ein inakzeptabler Zustand“, sagte er. Hauptgrund für die langen Wartezeiten sei der Personalmangel bei dem Dienstleister, den die Bundespolizei für die Sicherheitskontrollen beauftragt hat.

Um das Problem schnell zu lösen, hatte die Bundespolizei für Freitag ein Treffen organisiert, zu dem neben der Bundespolizei und dem Sicherheitsdienst auch der Flughafenbetreiber, die Airlines und Vertreter für den Check-In eingeladen waren.

Der Securitas-Sprecher sah als wichtigste Ursache der Probleme die Tatsache an, dass der Flughafenbetrieb längere Zeit heruntergefahren war, außerdem verlangsamten pandemiebedingte Vorschriften die Prozesse. Er erklärte, die Ausbildung dauere fünf Monate, Vorlaufzeit sei daher notwendig. Er betonte auch, Securitas habe am Flughafen Hannover keine Mitarbeiter mehr in Kurzarbeit. Auch sei man „kein Billigheimer“, Securitas biete einen Stundenlohn über 19 Euro plus Zuschläge und Bonusprogramme.

Der Sprecher sagte, derzeit seien die Kontrollzeiten auch deswegen verlangsamt, weil vielen Reisenden die Regularien und gesetzlichen Vorgaben offensichtlich nicht mehr bekannt seien. So könnten Reisende den Kontrollprozess beschleunigen, indem sie Flüssigkeiten schon vor der Kontrolle entsorgten, nur ein Handgepäckstück mitnähmen und elektronische Geräte selbst bei der Kontrolle separierten.