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Theater „Macabre“ bis „bleiche Sophie“: Neustart am Staatstheater

Einen Premieren-Marathon hat das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin zur Spielzeit-Eröffnung hingelegt. Die neue Intendanz setzt vor allem mit der Oper „Le Grand Macabre“ ein Achtungszeichen.

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 14:11
Brian Davis (l) und Martin Gerke (r) spielen in der Oper "Le Grand Macabre" am Staatstheater.
Brian Davis (l) und Martin Gerke (r) spielen in der Oper "Le Grand Macabre" am Staatstheater. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Schwerin - Mit fünf Premieren an zwei Tagen ist das Mecklenburgische Staatstheater nach einem Intendantenwechsel in die neue Spielzeit gestartet. Höhepunkt des Bühnen-Marathons war die moderne Oper „Le Grand Macabre“ von György Ligeti aus dem Jahr 1978 - vom neuen Operndirektor Martin Berger als lebendig gewordener Comic-Alptraum in Szene gesetzt.

Das Publikum platziert er zunächst auf der Drehbühne, die im Stil eines Varieté-Theaters aus den 1920er Jahren von Spiegelwänden umgeben ist, die sich als kleine Guckkastenbühnen sowie Videowände entpuppen. Auf sie wird das Geschehen übertragen und werden Zeichentrick-Sequenzen eingespielt. Das Stück um einen angekündigten Weltuntergang, das optimistisch ausgeht, wird unter anderem auch durch einen Umzug des begeisterten Publikums während der Vorstellung von der Bühne in den Zuschauerraum kurzweilig gehalten.

Mit „Le Grand Macabre“ hat Berger ein unterhaltsames Achtungszeichen der Moderne in einer Stadt gesetzt, deren Musiktheater-Publikum als ausgesprochen konservativ gilt. Das will er fortsetzen: Vier der fünf Musiktheater-Premieren in der Spielzeit 2021/22 stammen aus dem 20. oder 21. Jahrhundert. Unter anderem soll eine Oper über die viel diskutierte Rückkehr der Wölfe uraufgeführt werden.

Alle Sparten präsentierten sich am Eröffnungswochenende mit Premieren: Das Schauspiel steuerte „Kinder des Olymp“ nach dem gleichnamigen Film nach einem Drehbuch von Jacques Prévert, die Tanzcompany den Ballettabend „Nacht ohne Morgen“ der ebenfalls neuen Ballettdirektorin Xenia Wiest. Die Sparte „Junges Staatstheater“, die in Parchim beheimatet ist, brachte das Kinderstück „Die bleiche Sophie“ über ein Gespenst im Klassenzimmer und die niederdeutsche Fritz-Reuter-Bühne das ebenfalls für ein junges Publikum konzipierte Stück „Ünnerste Schuuwlaad links“ (Unterste Schublade links).