Prozess Mehr als sechs Jahre Haft für Misshandlung der Freundin
Braunschweig - Für die schweren Misshandlungen an ihrer früheren Freundin muss eine 28-Jährige aus Salzgitter für mehr als sechs Jahre ins Gefängnis. Die Angeklagte wurde am Mittwoch aufgrund von 13 erwiesenen Straftaten verurteilt, wie ein Sprecher des Landgerichts Braunschweig auf Anfrage mitteilte. Der Frau wurden unter anderem ein sexueller Übergriff in besonders schwerem Fall, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung sowie versuchter Totschlag vorgeworfen. Sie räumte die Taten vor Gericht ein.
Im vergangenen Jahr soll die angeklagte Deutsche ihrem Opfer unter anderem mit Rasierklingen Wörter wie „Unfall“ oder „Hure“ in die Haut geritzt haben. Zusammen mit ihrem Vater soll sie ihre ehemalige Partnerin auch sexuell missbraucht haben. Das Opfer wurde dabei bewusstlos geschlagen und an eine Heizung gekettet. Der Kopf der Frau soll zudem in eine Toilette gedrückt worden sein, während die Spülung betätigt wurde. Im November soll die Angeklagte trotz Hausverbots die Frau in einer Klinik aufgesucht haben, um sie mit einer Weinflasche zu töten.
Der Vorsitzende Richter der 9. Strafkammer verkündete dafür am Mittwoch eine Gesamtstrafe von sechs Jahren und fünf Monaten. Er hielt sich damit an eine zuvor erfolgte Verständigung. Bei einem umfassenden und glaubwürdigen Geständnis war der Angeklagten dabei ein Strafrahmen von etwa sechs Jahren Haft zugesagt worden. Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten sechs Jahre und sechs Monate gefordert, die Verteidigung nicht mehr als sechs Jahre beantragt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, eine Revision ist möglich.