Kirche Meister liebt Briefe als gemeinsame Form der Erinnerung
Hannover - Briefe sind für den Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, die schönsten Kommunikationsmedien. „Ich liebe, Briefe zu empfangen und sie zu schreiben“, sagte er laut Redemanuskript in seiner Predigt am Ostersonntag in der Marktkirche Hannover. Briefe seien die lebendigste und geheimnisvollste Form, Gedanken und Gefühle auszudrücken und zu speichern. „Sie sind nicht nur Text, sie geben der Kommunikation ein persönliches Gesicht“, so der Landesbischof. In der Folge las er aus einem „uralten Brief“, einem Text aus dem Neuen Testament, der dem Apostel Paulus zugeschrieben wird.
Paulus erzähle von einer Erinnerung, sagte Meister und führte aus: „Jeder Brief ist eine Erinnerung. Zuerst an die Menschen, die mir schreiben oder denen ich schreibe.“ Geteilte Erinnerungen seien die schönsten Erinnerungen. Vergangenes werde durch Erinnerungen aktuell. „Heute, an diesem Ostersonntag in der Marktkirche in Hannover sehe ich Sie, meine Schwestern und Brüder, mit denen ich die Erinnerung an Tod und Auferstehung Jesu Christi teile.“ Die Ostergeschichte von der Auferstehung Jesu sei eine Quelle seiner Lebens-Hoffnung. „Wenn nicht in dieser Wendung Gottes vom Tod ins Leben, in die Auferstehung, woher soll Hoffnung kommen?“, sagte Meister, der auch an die Lage der Menschen in der Ukraine erinnerte.