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Prozess am Landgericht Detmold Missbrauchsfall Lügde - Opfer schildern ihre Angst

Jahrelang sollen Kinder auf einem Campingplatz in Lügde in NRW sexuell missbraucht worden sein. Hundertfach. In dem Prozess am Landgericht Detmold äußert sich auch erstmals ein Polizist.

15.08.2019, 15:53

Detmold (dpa) - Im Prozess um vielfachen sexuellen Missbrauch auf einem Campingplatz in Lügde haben mehrere Opfer über ihre große Angst vor den Angeklagten berichtet.

In mehreren vor dem Landgericht in Detmold vorgelesenen Erklärungen äußern zwei Kinder die Sorge, dass die Männer aus dem Gefängnis ausbrechen könnten. In den Erklärungen, darunter Schilderungen von Psychologen und Opferbetreuern, ist von Alpträumen, schulischen Problemen und völlig verunsicherten Persönlichkeiten die Rede.

Ein Beamter der Bielefelder Polizei äußerte sich als Zeuge zu den Anfängen der Ermittlungen im Februar. Damals übernahm das Polizeipräsidium Bielefeld nach Pannen bei der Polizei in Lippe. Die Aktenführung der Kollegen sei unzureichend gewesen, alles hätte komplett neu aufgebaut werden müssen. "Die Vernehmung einiger Opfer musste wiederholt werden. Die Befragung zuvor entsprach nicht unseren Standards", sagte der 58 Jahre alte Beamte.

Die beiden deutschen Angeklagten sollen über Jahre hinweg auf einem Campingplatz in Lügde bei Detmold an der Landesgrenze zu Niedersachsen Kinder schwer sexuell missbraucht und dabei gefilmt haben. Verantworten müssen sich ein 56-Jähriger aus Lügde und ein 34 Jahre alter Komplize aus Steinheim. Der Prozess soll am Freitag fortgesetzt werden. Ein Urteil will das Landgericht frühestens im September verkünden.