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Schleuserkriminalität Mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande festgenommen

Bei Razzien in Deutschland und Frankreich wurden mutmaßliche Schleuser festgenommen. Die Bande steht auch im Verdacht, an einem tödlichen Unfall in Sachsen beteiligt gewesen zu sein.

Von dpa 14.11.2025, 12:04
Die Polizei ermittelt gegen ein internationales Schleusernetzwerk. (Symbolbild)
Die Polizei ermittelt gegen ein internationales Schleusernetzwerk. (Symbolbild) Julian Stratenschulte/dpa

Dresden - Die Polizei hat in Deutschland und Frankreich fünf mutmaßliche Mitglieder einer internationalen Schleuserbande festgenommen. Sie sollen Teil eines größeren Netzwerks sein, das mindestens 880 Personen von der Türkei über Serbien und Österreich nach Deutschland und Frankreich gebracht haben soll, wie die Staatsanwaltschaft Dresden und die Bundespolizei Halle mitteilten. Damit sollen die Täter mindestens 4,1 Millionen Euro eingenommen haben.

Am Donnerstag seien vier Wohnungen in Berlin sowie zwei Wohnungen und ein Autohandel in Frankreich durchsucht worden. Bei den Festgenommenen handele es sich um fünf Männer im Alter von 26 bis 50 Jahren mit türkischer Staatsangehörigkeit. Ermittelt werde jedoch gegen weit mehr Menschen. 17 bekannte und weitere unbekannte Personen sollen zu dem hierarchisch organisierten Schleusernetzwerk gehört haben.

Beteiligt an tödlich geendeter Schleusung?

Laut Staatsanwaltschaft besteht auch der Verdacht, dass die Bande an einer Schleusung beteiligt gewesen ist, die im Juli 2023 bei Bad Gottleuba-Berggießhübel in Sachsen in einem tödlichen Unfall endete. Damals war ein Kleintransporter mit acht Geflüchteten verunglückt, als der 22 Jahre alte Fahrer vor einer Polizeikontrolle davonrasen wollte. Eine Frau überlebt den Unfall nicht.

Gegen die Fahrer der Schleuserfahrzeuge werden getrennten Verfahren geführt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Mindestens 23 Fahrer seien von der Bande angeworben worden. Das Großverfahren selbst richte sich gegen die mutmaßlichen Hintermänner des Schleusernetzwerks.