Geschichte Neumann-Becker: Hilfen für Opfer von SED-Unrecht aufstocken
Magdeburg - Betroffene von SED-Unrecht können in Sachsen-Anhalt noch bis Ende August einen Antrag für Hilfe aus einem dafür aufgelegten Härtefallfonds beantragen. Im vergangenen Jahr sei 13 Betroffenen in finanziellen Notlagen geholfen worden, sagte Birgit Neumann-Becker am Freitag. „Die Zahl der Anträge überstieg bei weitem die Höhe der beantragten Hilfen.“ Fast ebenso viele Menschen hätten nicht berücksichtigt werden können.
Der Fonds des Landes ist jährlich mit 50.000 Euro ausgestattet und soll Menschen helfen, die aufgrund von Repressionen in der DDR bis heute in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen leben. „Auch wenn leider nicht alle berechtigten Anliegen sofort unterstützt werden können, ermutige ich Betroffene, einen Antrag zu stellen“, so Neumann-Becker. Wegen der großen Nachfrage hat die Landesbeauftragte nach eigenen Angaben bereits mit dem Landtag Gespräche aufgenommen, um die Mittel des Härtefallfonds aufzustocken.
Im vergangenen Jahr waren pro Fall laut Neumann-Becker einmalig maximal 5000 Euro ausgezahlt worden. Als Beispiele nannte sie die Anschaffung mehrerer E-Bikes oder eines Ofens für Opfer der SED-Diktatur.
Die Landesbeauftragte Neumann-Becker kümmert sich im Land um die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dazu zählt unter anderem das Unrecht durch die Staatssicherheit sowie andere DDR-Institutionen. Neumann-Becker scheidet in diesem Jahr aus dem Amt aus. Das Land ist derzeit auf Nachfolgesuche.