Schulen Niedersächsische Lehrkräfte: Startchancen-Programm richtig
Mit einem Milliardenprogramm wollen Bund und Länder benachteiligte Schülerinnen und Schüler fördern. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte begrüßt das, sieht aber in der Umsetzung Probleme.
Hannover - Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) hält das „Startchancen-Programm“ für Brennpunktschulen von Bund und Ländern für richtig und notwendig. Dass das Programm bereits in diesem Jahr starten kann, sieht der Verband allerdings kritisch. „Es müssen Verwaltungsvereinbarungen verhandelt, die Schulen ermittelt und die wissenschaftliche Begleitung ausgeschrieben werden“, teilte der Landesvorsitzende Torsten Neumann am Sonntag mit. Ob das alles bis zum 1. August dieses Jahres geschafft sein wird, sei mit Blick auf die Genehmigungsvorgänge in Deutschland, auch in Niedersachsen, zu bezweifeln.
Bund und Länder wollen in den nächsten zehn Jahren bundesweit rund 4000 Schulen und Berufsschulen, die einen hohen Anteil an sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern aufweisen, zwei Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stellen. Erreicht werden sollen bundesweit rund eine Million Schülerinnen und Schüler.
Ein weiterer Knackpunkt ist laut Verband Niedersächsischer Lehrkräfte, dass nicht alle Schulen, die eine solche Unterstützung nötig haben, mit der Summe bedacht werden können. In Niedersachsen sollen 390 Schulen in den Genuss dieses Programmes kommen, wie Neumann weiter mitteilte. Es sei durchaus sinnvoll, besonders die Grundschulen zu unterstützen.
Auch die Aufteilung der Summe sei ein Knackpunkt. 40 Prozent sollen in die Schaffung „attraktiver Lernräume“ fließen, das seien Investitionen in Gebäude. „Bei dem derzeitig hohen Niveau der Baupreise wird weniger für die Schulen herauskommen als geplant“, teilte der Landesvorsitzende weiter mit. Auch der Fachkräftemangel werde eine Bremse sein, wenn nicht attraktive Bedingungen geboten werden.