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Behörden wollen Unfallursachen klären Öl-Konzern darf in Brasilien vorerst nicht mehr bohren

Aktualisiert: 09.06.2025, 13:57

São Paulo (dpa) l Brasiliens Behörden haben nach dem Ölunfall vor der Küste des Landes sämtliche Bohraktivitäten des US-Konzerns Chevron auf brasilianischem Territorium suspendiert. Die Maßnahme gelte solange, bis die Ursachen für den Ölaustritt geklärt und die Verantwortlichen gefunden seien, teilte die Nationale Erdölagentur ANP in Rio de Janeiro mit.

Bei dem Ölunfall waren im Ölfeld Frade im Campos-Becken rund 370 Kilometer nordöstlich Rios tausende Barrel Öl ausgetreten. Chevron hatte für den Vorgang die volle Verantwortung übernommen. Ursache des Ölunfalls sind möglicherweise Fehler bei der Druckberechnung für eine Bohrung. Der Präsident von Chevron Brasil, George Buck, sagte bei einer Anhörung im Parlament in Brasília: "Ich bitte das brasilianische Volk und die brasilianische Regierung aufrichtig um Entschuldigung." Er hoffe, dass Chevron weiter Partner Brasiliens bleiben könne.

Chevron war Anfang der Woche mit einer ersten Strafe in Höhe von 50 Millionen Reais (20,5 Mio Euro) belegt worden. Doch muss der Konzern mit weiteren Bußgeldern rechnen, die die Summe mehr als verdreifachen könnten. Bei der Probebohrung im Frade-Feld war es am 7. November zu Problemen gekommen. Am Tag darauf wurde ein Ölteppich auf dem Meer entdeckt. Chevron schätzt, dass insgesamt 2400 Barrel Öl (381600 Liter) austraten.