Schaubühne „Postkarten aus dem Osten“: Theaterstück zu Ukraine-Krieg
Berlin - Teils wird Ukrainisch gesprochen, teils Deutsch: Das Theaterstück „Postkarten aus dem Osten“ über den rund zwei Jahre andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine hat am Dienstagabend an der Berliner Schaubühne Premiere gefeiert. In dem zweisprachigen Stück unter der Regie des Ukrainers Stas Zhyrkov geht es um vier Freunde, die sich 2014 in Mariupol kennengelernt haben - und sich zehn Jahre später bei einem Abendessen nun wieder treffen.
Schauplatz ist dabei eine noch eher spärlich eingerichtete Berliner Altbauwohnung. Einige Umzugskartons stehen herum. Im Laufe des Abends entspinnen sich im Wohnzimmer verschiedene Fragen rund um den Krieg, etwa wie man mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin umgehen sollte. Eindrücklich erzählt das Stück, was der Krieg bei den Freunden auslöst.
Zwei der vier Schauspieler kommen aus der Ukraine, etwa die in Odessa geborene Maryna Klimova. Sie spielt die Ukrainerin Anastasiia, die ihren Mann vermisst. Als Jüdin macht ihr zudem der Antisemitismus zu schaffen.
Die Zerrissenheit der Freunde zwischen Trauer, Kriegstrauma und dem Nachvorneschauen stimmt dabei nachdenklich und bleibt auch nach dem Theaterbesuch hängen. Die kommenden Aufführungen des Stücks sind bereits ausverkauft.