Handball-Meister SC Magdeburg patzt im Titelkampf: 27:27 in Melsungen
Kassel - Dank einer Energieleistung und der Coolness von Kay Smits hat Handball-Meister SC Magdeburg am Sonntag in Kassel bei der MT Melsungen noch ein 27:27 (13:16) gerettet. Dennoch war der Punktverlust im Titelrennen ein kleiner Rückschlag. Beste SCM-Werfer waren Smits (7/3) und Gisli Kristjansson (5). In der Bundesliga-Tabelle hat Magdeburg nun 38:10 Punkte und bleibt Dritter.
Der SCM kam gegen den Tabellen-Zehnten nur schwer ins Spiel, lag gleich 0:4 und 1:6 zurück. Zudem knallte Nationalspieler Philipp Weber bei einem Wurfversuch mit dem Hinterkopf auf das Parkett und musste frühzeitig mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Spielfeld. „Jungs, behaltet die Nerven, es ist noch nichts passiert“, appellierte Trainer Bennet Wiegert in der frühen Auszeit nach nur vier Minuten. Dann kamen die Gäste besser ins Spiel und schafften nach 20 Minuten den 9:10-Anschlusstreffer. Die zuletzt schwächelnden Melsungen hatten aber einen Lauf und erreichten bis zum Halbzeitpfiff eine 16:13-Führung.
Nach dem Wechsel schaltete der SCM einen Gang höher und schaffte nach 37 Minuten erstmals den Ausgleich (18:18). Die erste Magdeburger Führung gelang Lukas Mertens (44.) nach einem langen Torhüter-Pass per Kempa-Trick zum 21:20. Doch Magdeburg versuchte es zu oft mit Einzelaktionen, statt spielerisch zu überzeugen. Zudem vergab der vom Siebenmeterpunkt sonst so sichere Smits gleich drei Strafwürfe, traf aber zum 27:27 in der Schlusssekunde.
Die Elbestädter stehen nun vor den Wochen der Wahrheit. Allerdings steht das Reisen im Mittelpunkt. „Ich weiß nicht, ob wir das schon einmal so hatten mit vier Auswärtsspielen hintereinander. Ich glaube schon, dass das jetzt richtungsweisend ist. Man muss Punkte holen, um dabei zu sein“, sagte Wiegert beim TV-Sender Sky vor den nächsten Auswärtsspielen beim Bergischen HC (6.4.), beim THW Kiel (9.4.) und beim Final Four im Pokal-Halbfinale (15.4.) gegen Lemgo in Köln sowie dem möglichen Finale einen Tag später.