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Wahlen Schwesig: Nach Wahlsieg in MV bei SPD-Bundesspitze erwartet

Sie reist als klare Siegerin nach Berlin: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig kann nach dem fulminanten Abschneiden der SPD bei der Landtagswahl stolz zur SPD-Bundesspitze fahren. Bei der CDU sieht die Sache ganz anders aus.

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 14:13
Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, lacht.
Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, lacht. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin - Nach ihrem sehr deutlichen Sieg bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wird Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Montag in Berlin erwartet. Nach der traditionellen Blumenübergabe im Willy-Brandt-Haus (9.00 Uhr) tagen erst das SPD-Präsidium und anschließend der SPD-Bundesvorstand. Am frühen Abend kommt dann der SPD-Landesvorstand in Güstrow zusammen. Dort soll über das weitere Vorgehen im Nordosten beraten werden, etwa mit wem und wann sondiert werden soll.

Möglichkeiten hat Schwesig mehrere: Die 47-Jährige kann mit der von den Wählerinnen und Wählern heftig abgestraften CDU weiterregieren oder aber mit den ebenfalls gerupften Linken koalieren. Durch den Wiedereinzug von FDP und Grünen in den Schweriner Landtag ist auch eine sogenannte Ampel-Koalition möglich. Am Wahlabend wollte sich Schwesig nicht festlegen. Vor der Wahl hatte sie stets betont, dass die neue Regierung auf einer soliden Parlamentsmehrheit fußen solle.

Auch der CDU-Landesvorstand will sich am Montag treffen. Bei dieser Sitzung dürfte es jedoch vor allem um die Frage gehen, was die Gründe für das Wahldebakel waren. Im Mittelpunkt wird dabei auch die Rolle von Parteichef und Spitzenkandidat Michael Sack stehen, dessen politische Zukunft auf dem Spiel steht. Der 48-Jährige Landrat aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald hatte den Parteivorsitz erst vor gut einem Jahr übernommen, allerdings nicht für Aufbruchstimmung sorgen können.

Viele, vor allem jüngere Parteimitglieder wollten schon im Sommer 2020 den heute 28-jährigen bisherigen Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor als Parteichef. Doch der redegewandte CDU-Jungstar hatte wegen einer Lobbyismus-Affäre und auf Druck der alten Führungsriege einen Rückzieher gemacht. Ob nun seine Stunde schlägt ist fraglich, konnte er doch das erhoffte Direktmandat bei der Bundestagswahl bei weitem nicht für sich gewinnen. Er landete in seinem Wahlkreis hinter SPD und AfD.

Neben SPD und CDU wollen sich auch die Vertreter aller weiteren Parteien, die künftig im Landesparlament vertreten sind, in einer Sonder-Landespressekonferenz den Fragen der Journalisten stellen.

Nach Auszählung aller 2003 Wahlbezirke in Mecklenburg-Vorpommern erhielt die SPD 39,6 Prozent der Stimmen, wie am Montagmorgen auf der Homepage der Landeswahlleitung zu sehen war. Es ist das zweitbeste SPD-Ergebnis in Mecklenburg-Vorpommern überhaupt. Der bisherige Koalitionspartner CDU fuhr mit 13,3 Prozent sein historisch schlechtestes Ergebnis im Bundesland ein und landete erneut hinter der AfD, die auf 16,7 Prozent kam.

Für die Linken stimmten 9,9 Prozent der Wähler, ihr schlechtestes Ergebnis im Nordosten überhaupt. Sowohl die FDP als auch die Grünen schafften mit 5,8 und 6,3 Prozent den Wiedereinzug in den Schweriner Landtag. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,8 Prozent - nach knapp 62 Prozent im Jahr 2016.