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Raststätten-Rebellin Wagner Streit um Autobahn-Wurst: Behörde droht mit Zwangsgeld

Der Verkauf von Bratwürsten an der Autobahn 9 sorgt weiter für Zoff. Die zuständige Behörde will Imbissbetreiberin Wagner mit einem Zwangsgeld zum Aufgeben zwingen. Die wehrt sich mit einer Petition an Bundeskanzlerin Merkel.

15.06.2017, 16:33

Rodaborn (dpa) - Im Streit um den Verkauf von Bratwürsten an Deutschlands erster Autobahnraststätte in Thüringen bleibt die zuständige Behörde hart. "Wir haben Frau Wagner gebeten, das zu unterlassen", sagte der Präsident des Landesamtes für Bau und Verkehr, Markus Brämer, der dpa.

Wenn sie dem nicht nachkomme, werde demnächst das bereits angedrohte Zwangsgeld festgesetzt. Doch Imbissbetreiberin Christina Wagner denkt nicht daran aufzugeben - und hat eine Petition an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestartet. Darin wird ein Sonderstatus für die historische Anlage gefordert. Bis Donnerstagnachmittag hatten bereits weit mehr als 5000 Menschen diese im Internet unterzeichnet.

Der Streit um den Verkauf von Bratwürsten über einen Zaun am Parkplatz Rodaborn-West an der A9 (Berlin-München) schwelt schon viele Jahre. Vor Gericht ist Wagner, der die neben dem Parkplatz gelegene ehemalige Raststätte gehört, unterlegen. Das Verwaltungsgericht Gera hatte voriges Jahr ein vom Landesamt erlassenes Verbot für rechtens erklärt und Wagners Klage dagegen abgewiesen. Die Richter konstatierten, dass keine Erlaubnis für die "straßenrechtliche Sondernutzung" vorliege. Das Oberverwaltungsgericht in Weimar hatte dieses Urteil Ende Mai bestätigt.

Die Zaun-Rebellin verkauft dennoch munter weiter Kaffee und Bratwürste an Autofahrer. Durch die überregionale Aufmerksamkeit, die der kuriose Streit ausgelöst hat, kämen immer mehr Autofahrer, schilderte Wagner. Etliche hätten gar keinen Hunger, sondern würden nur anhalten, um ihr Mut zuzusprechen. Das vom Landesamt in Aussicht gestellte Zwangsgeld werde sie "auf keinen Fall" bezahlen, kündigte sie an. Notfalls gehe sie lieber ins Gefängnis.

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Petition