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Finanzen Studie: Kita-Eltern zahlen rund ein Achtel der Kosten

Erstmals liegen in Brandenburg Zahlen vor, wie viel ein Kita-Platz kostet und wie sich Land, Kommunen, Träger und Eltern die Kosten teilen. Die Studie zeigt auch, wie sich der Elternanteil entwickelt hat. Bildungsministerin Ernst nennt die Pläne für die Zukunft.

Von dpa Aktualisiert: 24.09.2021, 00:07
Mehrere Bobbycars stehen auf dem Spielplatz eines Kindergartens.
Mehrere Bobbycars stehen auf dem Spielplatz eines Kindergartens. Christian Charisius/dpa/Symbolbild

Potsdam - Die Eltern von Kita-Kindern in Brandenburg haben einer Studie zufolge im vergangenen Jahr rund ein Achtel der Gesamtkosten der Kindertagesbetreuung getragen - ihr Anteil soll weiter sinken. Im Jahr 2018 hätten die Kita-Eltern mit 193 Millionen Euro einen Anteil von 14,9 Prozent am Gesamtbetrag von fast 1,3 Milliarden Euro gehabt, wie aus der Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge (Kowid) in Leipzig im Auftrag des Bildungsministeriums hervorgeht. Sie wurde am Mittwoch in Potsdam vorgestellt.

Die Experten schrieben die Zahlen von 2018 fort: Die Studie zeigt, dass die Kosten der Eltern 2019 gesunken sind und 2020 etwas gestiegen. Für 2019 geht die Untersuchung von 173,1 Millionen Euro Kosten der Eltern bei fast 1,4 Milliarden Euro Gesamtkosten - das ist ein Anteil von 12,4 Prozent. Für 2020 sind es hochgerechnet 176,2 Millionen Euro bei fast 1,5 Milliarden Euro Gesamtkosten - ein Anteil von 11,8 Prozent. Rund 185 000 Kinder sind laut Bildungsministerium in etwa 1960 Kitas von 750 Trägern im Land untergebracht, davon 52 Prozent öffentlich.

Die Ausgaben des Landes nahmen von 2018 bis 2020 von 414,1 Millionen auf 558,5 Millionen Euro zu, darin sind auch Bundesmittel enthalten. Der Anteil des Landes an den Gesamtkosten kletterte von 31,9 Prozent auf 37,5 Prozent. „Wir werden im Bereich der Elternbeitragsfreiheit in dieser Wahlperiode zwei weitere Jahre beitragsfrei stellen“, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Zum Ende der Wahlperiode, die bis 2024 geht, werde die Kita für Eltern beitragsfrei sein. Dazu komme die geplante Verbesserung der Betreuung, sagte Ernst. Die Landesregierung will die zweite Stufe der Beitragsfreiheit wegen der Corona-Krise von 2022 auf 2023 verschieben. Projektleiter Mario Hesse sagte: „Andere Länder geben weniger aus für Kindertagesbetreuung.“

Das Bildungsministerium hat die Studie in Auftrag gegeben, weil bisher solche konkreten Daten über die Kita-Finanzierung nicht vorgelegen hätten. In die Untersuchung, an der auch das Deutsche Institut für Urbanistik und die Ludwig-Maximilians-Universität München mitarbeiteten, flossen letztlich die Antworten von 132 Einrichtungen, aus einigen Landkreisen wie der Prignitz nur vier, aus anderen wie Oder-Spree 16. Das Institut betont, die Untersuchung sei repräsentativ.

Die Studie ergab auch, dass die Kosten pro belegtem Kita-Platz für Krippen mit 12 895 Euro höher sind als für Kindergärten, die auf 7676 Euro kommen, und Horte mit 4310 Euro. Den höchsten Anteil machen daran die Personalkosten aus. Im Vergleich sind kommunale Träger laut Studie um 10 bis 15 Prozent teurer als freie Träger. „Das hängt ganz maßgeblich von den Tarifstrukturen ab“, sagte Hesse.