Gleichstellung Studie: Mehr Frauen im Osten auf Top-Jobs kommunaler Firmen
Frauen im Osten sind in Top-Positionen kommunaler Unternehmen häufiger vertreten als im Westen. Die Stadt mit den meisten weiblichen Führungskräften liegt allerdings in den alten Bundesländern.
Friedrichshafen - Frauen sind einer Studie zufolge im Osten häufiger in Top-Positionen kommunaler Unternehmen vertreten als im Westen. Während die ostdeutschen Bundesländer ohne Berlin einen Frauenanteil von 23,2 Prozent aufweisen, sind es in den westlichen Bundesländern ohne die Stadtstaaten Hamburg und Bremen nur 18,6 Prozent. Dies geht aus einer Auswertung der Zeppelin Universität Friedrichshafen hervor.
Bundesweit liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte in kommunalen Unternehmen den Angaben zufolge bei 22,1 Prozent - und damit um 0,6 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte der Städte, in denen mindestens 30 Prozent Top-Positionen mit Frauen besetzt sind, liegen demnach in Ostdeutschland.
1.420 Unternehmen wurden untersucht
Untersucht wurden deutschlandweit 1420 kommunale Unternehmen in 69 Städten, in denen die öffentliche Hand die Mehrheit hat. Mit Frauen besetzt waren demnach 461 der insgesamt 2087 Posten in Vorstand, Geschäftsleitung oder Geschäftsführung. In die Studie einbezogen wurden neben den Stadtstaaten und Landeshauptstädten jeweils die vier größten Städte je Bundesland - gemessen an der Bevölkerung. Die Daten wurden im April erhoben.
Im Untersuchungszeitraum wurden demzufolge 244 Top-Posten in kommunalen Firmen neu besetzt - 27,9 Prozent davon mit Frauen. Das sei zwar ein Anstieg um 6,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr, aber immer noch vergleichsweise niedrig, heißt es.
Hannover an der Spitze des Rankings
Spitzenreiter ist die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover mit einem Frauenanteil von 50,0 Prozent in den Topetagen kommunaler Firmen (Vorjahr: 37,5 Prozent). Es folgen zwei Städte in Thüringen: Weimar mit 44,4 Prozent (plus 8,8 Prozentpunkte), gefolgt von Jena mit 42,1 Prozent (Vorjahr: 33,3 Prozent). Offenbach am Main, der Spitzenreiter aus dem Vorjahr, landete auf dem vierten Platz.