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Kommunen Tuffi sitzt wieder in der Wupper: Skulptur aufgerichtet

Das Juli-Hochwasser hat die Tuffi-Skulptur in Wuppertal von ihrem Sockel gekippt. Nach einer nächtlichen Bergungsaktion sitzt die steinerne Elefantendame wieder auf ihrem Sockel mitten im Fluss.

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 14:29
Die Elefantenskulptur Tuffi wird aus der Wupper geborgen.
Die Elefantenskulptur Tuffi wird aus der Wupper geborgen. Tim Oelbermann/dpa

Wuppertal - Frisch gebürstet und mit neuem Sitzpolster am Po: In der Wupper erinnert nach einer nächtlichen Bergungsaktion wieder eine Skulptur an den spektakulären Sprung der Elefantendame Tuffi aus der Wuppertaler Schwebebahn vor über 70 Jahren. Das etwa 1,80 Meter hohe und 3,5 Tonnen schwere Kunstwerk des Bildhauers Bernd Bergkemper war Mitte Juli vom Hochwasser aus der Verankerung mitten im Fluss gehoben worden. Ein mitgerissener Baumstamm hatte vermutlich als Hebel gewirkt. Die sitzende Elefantendame aus Stein kippte auf die Seite und ging unter. Mit einem Kran setzten ehrenamtliche Helfer in der Nacht zum Freitag Tuffi auf ihren Sockel im Fluss zurück. Neu platzierte Steine hinter dem Po sollen den Wasserdruck reduzieren.

Besonders spannend war der Moment, als Tuffi komplett aus dem Wasser auftauchte. Denn die Unterseite der Skulptur konnte bis dahin noch nicht auf Schäden begutachtet werden. Eine nähere Untersuchung und Reinigung per Bürste ergab mehrere kleine Beschädigungen durch den Sturz in die Fluten. Bis dahin war lediglich eine kleine Macke am Ohr bekannt. Der Verein Neue Ufer Wuppertal, der hinter dem Projekt steht und die nächtliche Bergung mit etwa einem Dutzend Helfern organisiert hatte, ist erleichtert, dass das Hochwasser keine großen Schäden an der Skulptur hinterlassen hat. „Wenn man vom Ufer schaut oder aus der Schwebebahn, wird man die kleinen Macken nicht bemerken“, sagte Vereinsvorsitzende Dajana Meier.

Der Zeitpunkt in der Nacht war aus Sicherheitsgründen gewählt worden, weil direkt über der Wupper die Schwebebahn verkehrt. So konnten die von Stahlstelzen getragenen Schienen in luftiger Höhe während der nächtlichen Betriebspause der Schwebebahn stromlos geschaltet werden. Das Kunstwerk war erst vor einem Jahr ungefähr an der Stelle in die Wupper gesetzt worden, an der die Namensgeberin Tuffi einst landete. Die vierjährige Elefantin war zu Werbezwecken für einen Zirkus bei einer normalen Linienfahrt am 21. Juli 1950 in der Wuppertaler Schwebebahn unterwegs. Sie durchbrach während der Fahrt in Panik plötzlich die Außenwand der Kabine, sprang in die Tiefe und landete unverletzt auf dem Hinterteil in einem Schlammloch der Wupper.

Mit einer Reihe von Tierskulpturen im Fluss will der Verein die Wupper wieder stärker in den Blick der Wuppertaler und Touristen rücken. Die Wupper sei über Jahrhunderte als Abwasserkanal genutzt und die Stadt mit dem „Rücken“ zum Fluss gebaut worden, hatte Meier bei der Vorstellung der Skulptur Tuffi vor einem Jahr erklärt. Der Fluss sei inzwischen ziemlich sauber, Tiere siedelten sich wieder an. Dabei sollen Tierskulpturen helfen, die auch Störsteine in der Strömung genannt werden. So gibt es bereits einen Lachs und einen Biber aus Stein in der Wupper. Außerdem ist eine vierte Steinskulptur zum Nilpferd Lina bereits geplant, das über 40 Jahre im Wuppertaler Zoo gelebt habe. Der Verein sucht dafür aber noch einen Sponsor.