Chemnitz Verdi ruft Beschäftigte des Klinikums zum Warnstreik auf
Chemnitz - Wegen eines angekündigten Warnstreiks werden für Mittwoch geplante Operationen am Klinikum Chemnitz abgesagt. Dies sei erforderlich, um die medizinische Versorgung der Patienten im Haus sowie die Behandlung von Notfällen zu sichern, teilte eine Sprecherin des Krankenhauses am Dienstag mit. „Wir werden alles daransetzen, zeitnahe Ersatztermine zu finden, um Eingriffe nachzuholen.“ Auch im sonstigen Klinikbetrieb könne es streikbedingt zu Verzögerungen und Wartezeiten kommen, hieß es.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten am Klinikum Chemnitz am Mittwoch zum Warnstreik aufgerufen. Mitarbeiter der Standorte Flemmingstraße 2 (Neubau) und Bürgerstraße (Küchwald) sollen demnach ihre Arbeit niederlegen, wie Verdi mitteilte. Der Ausstand wird demnach mit der Frühschicht um 6.00 Uhr beginnen und um 22.00 Uhr enden. Etwa 300 bis 400 Beschäftigte dürften sich am Warnstreik beteiligen, sagte ein Sprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Verdi hat der Krankenhausleitung nach eigenen Angaben eine Notdienstvereinbarung angeboten, um sicherzustellen dass trotz des Warnstreiks ausreichend Personal zur Notfall- und Mindestversorgung der Patienten zur Verfügung steht. Dennoch sei mit erheblichen Einschränkungen im Krankenhausbetrieb zu rechnen.
Die Klinikbeschäftigten fordern laut Verdi, dass in diesem Jahr die Gehälter über die Grundvergütung und einen Inflationsausgleich um insgesamt elf Prozent steigen. Zusätzlich fordern die Beschäftigten kürzere Arbeitszeiten, ein volles 13. Monatsgehalt, Prämien für langjährig Beschäftigte und die Einführung von tarifvertraglich geregelter Altersteilzeit. Die Verhandlungen sollen dem Vernehmen nach am 20. April fortgesetzt werden. Bis dahin sei mit weiteren Streikmaßnahmen zu rechnen, so das Klinikum.
Das Klinikum Chemnitz zählt mit fast 1800 Betten an drei Standorten nach eigenen Angaben zu den größten kommunalen Krankenhäusern in Deutschland. Zuletzt wurden hier jährlich rund 61.000 Patienten stationär und etwa 75.000 Menschen ambulant behandelt. Es hat mit seinen Tochter- und Beteiligungsunternehmen rund 6800 Mitarbeiter und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Dresden und Leipzig.