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  7. Morddrohungen von Impfgegnern: Österreichische Ärztin tot in Praxis gefunden

Mit dem Tod bedroht Nach Morddrohungen von Impfgegnern: Ärztin tot in Praxis gefunden

Über Monate hinweg wurde eine österreichische Ärztin von Impfgegnern bedroht, bis sie sogar ihre Praxis schließen musste. Nun wurde die Frau tot aufgefunden.

Aktualisiert: 29.07.2022, 17:56
In Österreich wurde am Freitag die Leiche einer Allgemeinmedizinerin entdeckt.
In Österreich wurde am Freitag die Leiche einer Allgemeinmedizinerin entdeckt. Symbolbild: Jens Büttner/dpa

Seewalchen am Attersee/DUR/dpa – Am Freitagmorgen wurde die österreichische Allgemeinmedizinerin Lisa-Maria K. tot in ihrer Praxis aufgefunden. Das berichtet unter anderem das Nachrichtenportal „OÖNachrichten“ unter Berufung auf Informationen der Staatsanwaltschaft Wels.

Es seien Abschiedsbriefe gefunden worden, zu deren Inhalt man nichts sagen wolle, so die Staatsanwaltschaft. Die Ermittler schließen ein Fremdverschulden aus, eine Obduktion sei nicht angeordnet worden.

Die Ärztin hatte ihre Praxis in Seewalchen am Attersee Ende Juni geschlossen, nachdem sie über Monate hinweg Morddrohungen von Impfgegnern erhalten und diese auch veröffentlicht hatte. In einem der Drohschreiben beschrieb der Verfasser, wie er in die Praxis kommen könnte, um dort die Ärztin und ihre Mitarbeiter zu foltern und zu töten.

Die Medizinerin hatte über längere Zeit Polizeischutz erhalten, nach eigenen Angaben aber auch selbst rund 100.000 Euro für Schutzmaßnahmen ausgegeben. Die Polizei ermittelt wegen der Drohschreiben weiter gegen Unbekannt. An diesen Ermittlungen ändere auch der Tod der Frau nichts, man warte nach wie vor auf den Abschlussbericht der Polizei, so die Staatsanwaltschaft.

Wir verfolgen die Richtlinie, nicht über Suizide zu berichten. In Ausnahmefällen wie diesem erfahren sie durch ihre Umstände aber besondere Aufmerksamkeit. Grund für diese Richtlinie ist die Gefahr der Nachahmung.

Sollten Sie sich betroffen fühlen, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge. Diese erreichen Sie auch unter den kostenlosen Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222. Dort erhalten Sie anonym, offen, gratis und ideologiefrei Hilfe.