Schutzmaßnahmen Weniger Anträge: Schutz vor Wolfsangriffen auf Nutztiere
Potsdam - Trotz erhöhter Haushaltsmittel sind die Anträge und Zahlungen für Schutzmaßnahmen gegen Wolfsübergriffe auf Nutztiere im vergangenen Jahr in Brandenburg deutlich zurückgegangen. Wie das Agrarministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der CDU-Landtagsfraktion hin mitteilte, wurden 2021 insgesamt 186 Anträge auf Förderung einer Vorsorgemaßnahme gestellt. Das waren 83 Anträge weniger als im Jahr zuvor. Bewilligt wurden 2021 insgesamt 96 Anträge mit einem Volumen von einer Million Euro. 2020 waren es noch 182 Anträge mit einer Fördersumme von 1,8 Millionen Euro.
Die Tierhalter hatten 2020 rund 3,8 Millionen Euro Fördergelder beantragt, etwa für den Bau von Zäunen und den Kauf von Schutzhunden. Im vergangenen Jahr waren es nur noch gut zwei Millionen Euro. Für den Schutz vor Wolfsangriffen auf Nutztiere wie Schafe, Ziegen, Damwild und Rinder standen 2020 laut Ministerium 2,5 Millionen Euro bereit, 2021 waren es sogar 5,1 Millionen Euro Kassenmittel.
Der Vorsitzende des Schafzuchtverbands Berlin-Brandenburg, Knut Kucznik, betonte, ein wichtiger Grund für den Rückgang der Anträge sei ein erschwertes Abrechnungsverfahren beim Verwendungsnachweis von Fördergeldern. Viele Hinweise der Schäfer für ein vereinfachtes Bewilligungsverfahren seien ignoriert worden, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Darüber hinaus hätten viele Schäfer in den vergangenen Jahren bereits Hilfen für den Kauf von Schutzhunden und -zäunen erhalten. Auch ein Sprecher des Landesbauernverbands Brandenburg erklärte, die Bürokratie habe das Verfahren zusätzlich erschwert.
Das Ministerium nannte als Begründung für den Rückgang der geförderten Präventionsprojekte die Umstellung auf ein neues Finanzierungsinstrument der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur. Dabei hätten verschiedene förderrechtliche Fragen geklärt werden müssen.