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Fußball-Bundesliga „Wir sind schon enttäuscht“: Torloses Topspiel ärgert Xhaka

Zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart geht es diesmal überraschend unspektakulär zu. Das Remis ist vor allem für die überlegenen Gastgeber ein Dämpfer.

Von Nils Bastek, dpa Aktualisiert: 01.11.2024, 22:48
Der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen lieferten sich ein umkämpftes Duell.
Der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen lieferten sich ein umkämpftes Duell. Rolf Vennenbernd/dpa

Leverkusen - Florian Wirtz schlich mit hängendem Kopf über den Platz, Trainer Xabi Alonso versuchte derweil, seine enttäuschten Spieler aufzumuntern. In einem Topspiel der vergebenen Großchancen muss Bayer Leverkusen im Kampf um die Tabellenspitze einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Nach dem späten 2:2 vor einer Woche in Bremen verpasste der deutsche Fußball-Meister beim 0:0 gegen Vize VfB Stuttgart trotz klarer Überlegenheit erneut einen Sieg in der Bundesliga.

„Wir sind schon enttäuscht“, sagte Leverkusens Kapitän Granit Xhaka bei DAZN, „das war unsere beste Leistung diese Saison. Mit Ball, ohne Ball - sehr intensiv gearbeitet, viele Chancen kreiert. Man muss sich auch mal belohnen.“

Auch von seinem VfB-Pendant gab's Lob: „Man muss die Leistung anerkennen von Leverkusen“, meinte VfB-Kapitän Atakan Karazor, „top Performance“. Mit dem 0:0 zeigte er sich hochzufrieden: „Mehr war heute nicht drin für uns.“ Der starke Stuttgarter Torwart Alexander Nübel ergänzte: „Wir hatten hier vier Duelle in diesem Jahr, das war unser schlechtestes Spiel. Wir können glücklich sein, dass wir hier 0:0 spielen.“

Während die Leverkusener damit im Verlauf des Wochenendes sogar von Rang drei rutschen könnten, droht den Schwaben ein Abgleiten ins Mittelfeld der Tabelle. Trotzdem dürften die Gäste den Punkt im Rheinland als Gewinn verbuchen, auch wenn sie nun seit 14 Pflichtspielen auf einen Sieg gegen Leverkusen warten.

Etliche Tore, Last-Minute-Entscheidungen, Platzverweise: Wenn beide Teams in der jüngeren Vergangenheit aufeinander trafen, hatte es fast alles gegeben, nur Langeweile nicht. Diesmal standen die Vorzeichen etwas anders. Ihre grundsätzlich offensive Spielidee verfolgen Bayer und der VfB zwar weiter, angesichts der überraschenden Defensivschwächen in dieser Saison bemühten sie sich jedoch zunächst mal um Stabilität.

15 Gegentreffer hatte Leverkusen vorab kassiert, die Stuttgarter sogar 16 - dementsprechend ging es am Freitagabend erstmal kontrolliert los. Leverkusen dominierte von Beginn an das Geschehen und kam durch Jeremie Frimpong (12. Minute) und Alejandro Grimaldo (14.) zu guten Schusschancen, aber zweimal parierte Alexander Nübel stark. Ansonsten ließen beide Abwehrreihen zunächst nicht viel zu.

Überraschende Umstellung von Alonso

Etwas überraschend hatte Bayer-Coach Alonso auf Viererkette umgestellt. Nordi Mukiele rückte in die Startelf, wodurch Grimaldo und Frimpong auf den Außenbahnen noch offensiver agieren konnten. Der VfB kam aber vor allem deshalb nicht ins Spiel, weil Bayer die Mittelfeldachse um Atakan Karazor und Angelo Stiller gezielt aus dem Spiel zu nehmen versuchte. 

Beide kamen kaum zum Zug, weil sie von Granit Xhaka und Robert Andrich immer wieder früh gestört wurden. So fanden die Stuttgarter so gut wie gar nicht statt und hatten Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Edmond Tapsoba (41.) und Victor Boniface (45.+1) hatten per Kopf weitere gute Chancen. 

Von den Gästen dagegen kam offensiv kaum etwas. Der VfB fiel, wenn überhaupt, immer mal wieder durch individuelle Fehler auf. Vor allem dem jungen Anrie Chase, der den gesperrten Abwehrchef Jeff Chabot vertrat, unterliefen einige Passfehler im Spielaufbau. Kurz nach der Pause leitete der 20-Jährige so eine Großchance für Leverkusen ein, Boniface (54.) traf aber nur den Pfosten. 

Die Großchance war gewissermaßen die Einleitung für eine deutlich spannendere Schlussphase. Erst hatte Deniz Undav (62.) die erste gute Chance für Stuttgart, dann köpfte Frimpong (66.) knapp vorbei. Wenige Minuten später tauchte Boniface (73.) dann auf einmal frei vor dem VfB-Tor auf, aber wieder parierte der starke Nübel. Und mehr ging dann auch nicht an diesem Abend für die Bayer-Elf.