Energie Wirtschaftsminister: Neues Energiepreis-Hilfsprogramm
Die hohen Energiepreise sind für Unternehmen ein Problem. Bei einem ersten Hilfsprogramm in Niedersachsen gingen nur wenige Anträge ein. Nun soll mit einem neuen Programm nachgesteuert werden und mehr Firmen profitieren.
Hannover - Viele Unternehmen in Niedersachsen können auf erneute Hilfe des Landes und Bundes bei den hohen Energiepreisen hoffen. Vom 16. August an können zahlreiche Betriebe eine Härtefallhilfe beantragen, wie Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Hannover sagte. Das Programm umfasst laut Ministerium 200 Millionen Euro. Ein Drittel davon übernimmt der Bund, zwei Drittel das Land.
In diesem Jahr gab es bereits Härtefallhilfen für kleinere und mittlere Unternehmen im Bundesland. In der mehrwöchigen Antragsfrist gingen laut Ministerium nur Anträge mit einem Volumen von insgesamt rund 2,3 Millionen ein - 100 Millionen Euro standen zur Verfügung.
„Wir haben jetzt eine abgestimmte neue Förderstruktur mit den beteiligten Verbänden, Kammern und Gewerkschaften, die auf große und breite Zustimmung stößt“, sagte Lies.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Niedersachsen teilte damals mit, dass die geringe Resonanz bei den Anträgen nicht überraschend sei, da in dem damaligen Vergleichszeitraum noch viele Unternehmen in längerfristig vereinbarten Lieferverträgen gebunden waren und die Antragsvoraussetzungen noch nicht erfüllen konnten.
„Bei der ersten Tranche hatte der Bund relativ harte Regeln vorgegeben. Viele Unternehmen hatten keine wirklich gute Zeit, haben aber beispielsweise ihre Produktion nicht runtergefahren, um eine Unternehmensinsolvenz zu verhindern“, sagte der Minister.
Bei dem neuen Programm sollen laut Ministerium die Antragshürden gesenkt und der Empfängerkreis ausgeweitet werden. Bei dem vorherigen Programm waren nur kleinere und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern antragsberechtigt. Nun sollen auch niedersächsische Unternehmen mit maximal 1000 Beschäftigten einen Antrag stellen können. Bei dem vorherigen Programm mussten die Ausgaben für Energie in einem bestimmten Zeitrahmen 3000 Euro über dem doppelten Betrag liegen - bei dem neuen Programm soll diese Schwelle auf 2000 Euro über dem doppelten Betrag gesenkt werden.
Gewerbliche Unternehmen sollen bei dem neuen Programm bis zu zwei Millionen Euro erhalten können, land- und forstwirtschaftliche Betriebe bis zu 250 000 Euro.