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Senatskanzlei Zahl der Anträge auf Unterhaltsvorschuss leicht gestiegen

Unterhaltsvorschuss gilt als wichtiges Mittel, um Armut von Alleinerziehenden zu verhindern. In Berlin gibt es ihn für fast 50.000 Kinder und Jugendliche.

Von dpa 16.05.2023, 13:52
Eine Frau hält die Hand eines Babys.
Eine Frau hält die Hand eines Babys. Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Berlin - Die Zahl der Anträge auf Unterhaltsvorschuss in Berlin ist 2022 leicht gestiegen. Bei den Jugendämtern der Bezirke gingen 18.752 Neuanträge ein, rund drei Prozent mehr als im Jahr davor, wie die Senatskanzlei am Dienstag mitteilte.

Die Gesamtausgaben von Bund und Land für Unterhaltsvorschüsse in Berlin lagen im vergangenen Jahr bei rund 149 Millionen Euro. Davon übernahm Berlin unter dem Strich rund 76 Millionen Euro, etwas weniger als im Jahr davor. Die Bearbeitungszeit lag nach Angaben der Familienverwaltung im vergangenen Jahr bei durchschnittlich vier Wochen ab Vorlage der vollständigen Unterlagen.

Insgesamt wurden 8026 Neuanträge bewilligt, wie aus dem Jahresbericht 2022 zum Unterhaltsvorschuss hervorgeht, den Bildungs- und Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Dienstag dem Senat vorlegte. Unterhaltsvorschuss wird gezahlt, wenn nach einer Scheidung oder Trennung der alleinerziehende Elternteil kein Geld vom unterhaltspflichtigen Elternteil erhält.

Zum 31. Dezember vergangenen Jahres bezogen in ganz Berlin 48.688 Kinder und Jugendliche Unterhaltsvorschuss. Der Anteil der Kinder bis zum 6. Lebensjahr lag bei 20 Prozent, der Anteil der Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren bei 37 Prozent. Die größte Gruppe waren mit etwa 43 Prozent Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren.

„Die Gewährung von Unterhaltsvorschussleistungen ist ein wichtiger Bestandteil bei der Vermeidung von Kinder- und Familienarmut“, sagte Bildungs- und Familiensenatorin Günther-Wünsch.

Seit Anfang Februar ist der Antrag über das Service-Portal Berlin auch online verfügbar. „Wer einen Personalausweis mit elektronischer ID besitzt, kann den Antrag nach dem Ausfüllen und Hochladen der notwendigen Unterlagen signieren und absenden“, so die Senatorin. „Wer keinen elektronischen Personalausweis besitzt, muss aus rechtlichen Gründen noch die angefügte Kurzversion ausdrucken und unterschrieben an das Jugendamt schicken.“