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Soziales Zahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer gestiegen

Manche Kinder und Jugendliche fliehen ohne Eltern in andere Länder. Zuletzt ist die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer in Sachsen-Anhalt gestiegen. Wie sehen die Zahlen konkret aus?

Von dpa 18.04.2023, 06:06
In einem Kinder- und Jugendhilfezentrum gehen unbegleitete minderjährige Ausländer einen Flur entlang.
In einem Kinder- und Jugendhilfezentrum gehen unbegleitete minderjährige Ausländer einen Flur entlang. Uli Deck/dpa/Archivbild

Magdeburg - Sachsen-Anhalt hat seit dem Jahr 2019 mehr als 1000 unbegleitete minderjährige Ausländer aufgenommen. Während es 2019 bis 2021 stets weniger als 150 Personen pro Jahr waren, stieg die Zahl der Neuzugänge 2022 nach Angaben des Sozialministeriums auf mehr als 500. Rund 90 Prozent von ihnen waren männlich. Die meisten Personen kamen zuletzt aus Afghanistan, Syrien und der Ukraine.

Auch in den ersten Monaten dieses Jahres deutet sich eine Größenordnung wie im Vorjahr an. Von Januar bis März wurden bereits 97 unbegleitete minderjährige Ausländer aufgenommen. Unter ihnen sind sieben Kinder aus der Ukraine.

Eine Prognose, wie viele Kinder und Jugendliche aus dem Ausland in diesem Jahr insgesamt zu erwarten sind, wollte das Sozialministerium nicht abgeben. „Eine valide Einschätzung ist aufgrund der geopolitischen Lage derzeit nicht möglich“, sagte ein Sprecher von Ministerin Petra Grimm-Benne (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.

Seit dem Jahr 2019 wurden in Sachsen-Anhalt mehr als 91 Millionen Euro für die Unterbringung und Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Ausländer aufgewandt. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervor. Zu den Hilfen gehören unter anderem eine altersgerechte Unterbringung, die medizinische Versorgung, der Zugang zu Bildung, Sprachförderung, psychosoziale Unterstützung sowie die Klärung asyl- und aufenthaltsrechtlicher Fragen.

Fraktionsvorsitzender Oliver Kirchner kritisierte die Ausgaben und den migrationspolitischen Kurs der Bundesregierung. Die unbegleiteten minderjährigen Ausländer gehörten in den Kreis ihrer Familien, sagte Kirchner. Es sei unverantwortlich, wenn Eltern ihre Kinder allein auf die Reise schickten. Der AfD-Fraktionschef forderte Grenzschließungen und mehr Abschiebungen.