Tiere Zugvogeltage starten an der Küste: Mehr als 250 Angebote
Auf den Salzwiesen und an den Nordseestränden herrscht schon reges Treiben: Millionen von Zugvögeln werden in diesen Tagen zur Rast im Wattenmeer erwartet. Für Interessierte gibt es bestimmte Orte und Möglichkeiten, das Naturschauspiel aus der Nähe zu verfolgen.
Wilhelmshaven - Millionen von Zugvögeln lassen sich in diesen Tagen bei der Rast im Wattenmeer an der niedersächsischen Nordseeküste beobachten. Interessierte können das Naturschauspiel vom Festland und von den Inseln aus bei den 15. Zugvogeltagen verfolgen, die an diesem Samstag beginnen. Bis zum 22. Oktober gibt es mehr als 250 Angebote, wie die Nationalparkverwaltung für das Wattenmeer in Wilhelmshaven mitteilte - darunter etwa Exkursionen zu Fuß, per Rad oder mit dem Schiff. In Vorträgen, Ausstellungen und Workshops wird an vielen Orten entlang der Küste zwischen Dollart und Elbmündung auch die Bedeutung des Wattenmeers für den Vogelzug erklärt.
Das Wattenmeer gilt im Herbst als Drehscheibe des Ostatlantischen Vogelzugs: Viele der Zugvögel kommen von Brutgebieten im Norden Europas, Asiens oder gar Amerikas. Auf ihrem oft Tausende Kilometer langen Weg in die südlichen Winterquartiere legen sie eine Rast ein - und zwar im Wattenmeer. Viele nordische Gänse bleiben auch und verbringen die kalten Monate an der Nordseeküste. Alle Vögel nutzen den Nahrungsreichtum im Watt, um ihre Energiereserven aufzufüllen.
Die ersten Zugvögel seien schon im Sommer zu entdecken gewesen, sagte Nationalparksprecherin Imke Zwoch. Nun im September und Oktober stehe aber der Höhepunkt des Herbstzuges an. Gute Chancen etwa Kormorane, Gänse oder Seeschwalben zu beobachten, bieten demnach etwa Beobachtungsstellen, an denen auch Experten mit Fernrohren die Beobachtungen unterstützen. Feste Stationen gibt es etwa am Pilsumer Leuchtturm und in Neßmersiel in Ostfriesland, am Vareler Hafen in Friesland sowie in Dorum-Neufeld an der Wurster Nordseeküste.
Im Mittelpunkt der Zugvogeltage steht in diesem Jubiläumsjahr besonders der Löffler. Die Vogelart mit dem markanten Löffelschnabel stehe exemplarisch für die Bedeutung des geschützten Lebensraum Wattenmeer, sagte Zwoch. Noch vor 10 bis 20 Jahren seien die Bestände deutlich geringer gewesen. Mittlerweile habe sich die Population, die im Wattenmeer brütet, verbessert. Die Vögel überwintern von Südwesteuorpa bis zum Senegal.
Die Zugvogeltage enden mit einem Fest am 22. Oktober in Horumersiel im friesischen Wangerland. Im vergangenen Jahr besuchten rund 10.000 Interessierte die Veranstaltungen.