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Anschlag in Thailand 24 Verletzte bei Bombenexplosion in Bangkoker Krankenhaus

Ein Bombenanschlag in Bangkok, auf den Tag genau drei Jahre nach der Machtübernahme in Thailand durch das Militär. Die Bilanz: mindestens 24 Verletzte, drei davon schwer. Wer steckt dahinter?

22.05.2017, 12:08

Bangkok (dpa) - Bei einem Bombenanschlag auf ein Militärkrankenhaus in Thailands Hauptstadt Bangkok sind am Montag mindestens 24 Menschen verletzt worden, drei davon schwer.

Der Sprengsatz explodierte nach Angaben der Polizei innerhalb der Klinik in einem Aufenthaltsraum für ehemalige Soldaten. Zunächst gab es keine genaueren Hinweise auf die Täter. Der Anschlag ereignete sich auf den Tag genau drei Jahre nach der Machtübernahme in Thailand durch das Militär.

Die Bombe explodierte gegen 10.00 Uhr vormittags (Ortszeit) im König-Mongkut-Krankenhaus, das nach einem früheren Monarchen (1804-1868) benannt ist. Die Klinik wird vom Militär betrieben, behandelt aber auch Zivilisten.

Die meisten Opfer wurden von umherfliegenden Glassplittern getroffen und kamen mit leichteren Verletzungen davon. Drei Verletzte befanden sich nach Angaben der Klinik allerdings in einem kritischen Zustand. Sie wurden im Gesicht und im Nacken von Splittern getroffen. In den ersten Stunden war nur von Leichtverletzten die Rede gewesen.

Von den zwei Dutzend Verletzten sind nach einem Bericht der Tageszeitung "Bangkok Post" etwa die Hälfte Angehörige der Armee. Aus Furcht vor weiteren Sprengsätzen wurde das Krankenhaus komplett geräumt. Gefunden wurde aber nichts. Thailands Armeechef, General Chalermchai Sittisart, äußerte die Vermutung, dass der Anschlag in Zusammenhang mit früheren Anschlägen stehen könnte.

Vergangene Woche waren bei der Explosion von zwei kleineren Bomben vor dem Nationaltheater in Bangkok bereits zwei Frauen leicht verletzt worden. Die Hintergründe sind noch unklar. Bei allen drei Bomben soll es sich um die gleiche Bauart handeln. Der letzte große Anschlag in Bangkok war im August 2015: Damals wurden an einem viel besuchten Hindu-Schrein in der Innenstadt 20 Menschen getötet.

Zudem waren am 9. Mai in einem Einkaufszentrum der südthailändischen Stadt Pattani, etwa 1000 Kilometer von Bangkok entfernt, zwei Sprengsätze explodiert. Dabei gab es mehr als 60 Verletzte. In der mehrheitlich muslimischen Region an der Grenze zu Malaysia kämpfen Rebellen seit vielen Jahren für die Unabhängigkeit.

Das südostasiatische Königreich wird seit Mai 2014 von einer Militärregierung geführt. Wahlen wurden mehrfach verschoben. Als neuer Termin ist nun Ende 2018 im Gespräch.