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Ekaterini Sakellaropoulou Erstmals Frau zu griechischem Staatsoberhaupt gewählt

Griechenland geht mit einer Frau an der Spitze ins neue Jahrzehnt. Die erste Staatspräsidentin in der Geschichte des Landes will sich für die Rechte aller Bürger und den Umweltschutz einsetzen.

22.01.2020, 13:34

Athen (dpa) - Das griechische Parlament hat mit großer Mehrheit die 63-jährige Juristin Ekaterini Sakellaropoulou zur neuen Staatspräsidentin gewählt. Damit übernimmt erstmals eine Frau den Posten.

"Unser Land ist ein Rechtsstaat und ein Faktor der Stabilität, des Wachstums, der Demokratie und der Kultur in unserer Region", erklärte Sakellaropoulou nach ihrer Wahl im Staatsfernsehen.

Mit Blick auf das Ende der fast zehnjährigen schweren Finanzkrise müsse sich ihr Land auf die Verbesserung des Bildungs-, Gesundheits- und Justizsystems konzentrieren. Auch die Rückkehr der ausgewanderten jungen Menschen und der Umweltschutz gehörten zu den vorrangigen Aufgaben, sagte Sakellaropoulou.

Zuvor hatten im Parlament bei einer namentlichen Abstimmung 261 Abgeordnete für Sakellaropoulou votiert, 33 Parlamentarier enthielten sich, wie das Parlamentspräsidium mitteilte. Für die Wahl waren 200 Stimmen des Parlamentes mit 300 Sitzen notwendig. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Sakellaropoulou war bisher Richterin und Präsidentin des obersten griechischen Verwaltungsgerichtshofes. Richterin wurde sie nach ihrem Jurastudium in Athen. Die Mutter eines Kindes stammt aus der Hafenstadt Thessaloniki. Sie spricht Englisch und Französisch.

Sakellaropoulous Amtszeit beginnt am 13. März. Bisher hatte der Verfassungsrechtler Prokopis Pavlopoulos (69) den Posten inne. Der griechische Staatspräsident hat nur repräsentative Aufgaben.

Auf die Kandidatur Sakellaropoulou hatten sich die regierenden Konservativen der Nea Dimokratia unter Regierungschef Kyriakos Mitsotakis, die stärkste Oppositionspartei, die linke Syriza unter Ex-Regierungschef Alexis Tsipras sowie die Sozialdemokraten geeinigt. Premier Mitsotakis hatte im Januar Sakellaropoulou vorgeschlagen. "Die Demokratie ist weiblich. Es ist die Zeit gekommen, erstmals eine Frau ins höchste Amt des Staates zu wählen", begründete er seinen Vorschlag.

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