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Peking verbietet Sender London empört über Verbot von BBC World News in China

Berichte über die Demokratiebewegung in Hongkong oder die Zustände in den Umerziehungslagern für Uiguren sind der kommunistischen Führung in Peking ein Dorn im Auge. Das bekommt nun auch der britische Sender BBC World News zu spüren.

11.02.2021, 20:31
Ng Han Guan
Ng Han Guan Pool AP

London/Peking (dpa) - Mit scharfer Kritik hat Großbritannien auf ein Verbot des britischen Auslandssenders BBC World News in China reagiert.

"Die chinesische Entscheidung, BBC World News in Festland-China zu verbieten, bedeutet eine inakzeptable Einschränkung der Pressefreiheit", sagte Außenminister Dominic Raab nach einer Mitteilung vom Donnerstagabend. "In China sind einige der strengsten Einschränkungen der Medien- und Internetfreiheit weltweit in Kraft, und dieser jüngste Schritt wird Chinas Ruf in den Augen der Welt nur schädigen."

Auch ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte: "Wir verurteilen absolut die Entscheidung, BBC World News zu verbieten."

Die BBC zeigte sich enttäuscht. "Die BBC ist der weltweit vertrauenswürdigste internationale Nachrichtensender und berichtet fair, unparteiisch und ohne Angst oder Gunst über Geschichten aus der ganzen Welt", teilte der Sender auf Twitter mit.

Zuvor hatte die englischsprachige "Global Times" berichtet, der Sender sei verboten worden. "Einige Berichte der BBC über China verstießen gegen die Grundsätze der Wahrhaftigkeit und Unparteilichkeit im Journalismus", schrieb das Blatt, das vom kommunistischen Parteiorgan "Volkszeitung" herausgegeben wird, in der Nacht zum Freitag (Ortszeit). Die Zeitung lobte den Schritt als "klares Signal (...), dass es keine Toleranz für Fake News gibt".

Konkret kritisierte das Staatsmedium BBC-Berichte über die Demokratiebewegung in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong sowie über Missbrauch und Vergewaltigungen von Angehörigen der Minderheit der Uiguren in Umerziehungslagern in der Nordwestregion Xinjiang.

© dpa-infocom, dpa:210211-99-404303/3

Mitteilung des Außenministeriums

Bericht "Global Times"

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