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Ukraine-Affäre Trump-Sohn verbreitet Namen des mutmaßlichen Whistleblowers

07.11.2019, 08:42

Washington (dpa) - Der US-Präsidentensohn Donald Trump Jr. hat auf Twitter einen Beitrag der rechten Nachrichtenplattform "Breitbart News" verbreitet, der den mutmaßlichen Namen des anonymen Whistleblowers in der Ukraine-Affäre nennt.

Die Anwälte des Hinweisgebers warnten darauf am Mittwoch (Ortszeit) in einer Stellungnahme erneut davor, dass ein solcher Schritt die Sicherheit ihres Klienten und die seiner Familie gefährden könne.

Spekulation über die Identität des Whistleblowers kursieren bereits seit Wochen in den Medien. Demnach soll es sich um einen Mitarbeiter des Auslandsgeheimdienstes CIA handeln. Die Veröffentlichung des Namens zeige auch die Verzweiflung, mit der man versuche, vom Inhalt der Aussagen des Hinweisgebers abzulenken, sagten die Anwälte weiter. "Das wird dem Präsidenten nicht die Notwendigkeit ersparen, sich zu den substanziellen Vorwürfen zu äußern, die sich im Wesentlichen als wahr erwiesen haben", so die Juristen.

US-Präsident Donald Trump wird vorgeworfen, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat Ende Juli zu Ermittlungen gegen seinen Rivalen Joe Biden und dessen Sohn Hunter ermuntert zu haben. Die Demokraten sehen darin einen Versuch Trumps, die Wahl mit Hilfe einer ausländischen Regierung zu gewinnen. Joe Biden bewirbt sich um die Kandidatur der Demokraten bei der Präsidentenwahl 2020. Trump bestreitet die Vorwürfe. Die Demokraten im Repräsentantenhaus haben deswegen Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahrens eingeleitet.

Der US-Justizminister William Barr soll sich unterdessen nach einem Bericht der "Washington Post" geweigert haben, den Präsidenten bei einer Pressekonferenz zu der Ukraine-Affäre zu entlasten. Trump habe Barr aufgefordert, vor Medien zu sagen, der Präsident habe in der Sache nicht gegen das Gesetz verstoßen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Später habe Trump Vertrauten über die Weigerung des Ministers berichtet. Dem Verhältnis der beiden Politiker habe dies aber nicht geschadet, hieß es weiter.