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Brennpunkt Sahelzone Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer in Mali

Die Gewalt in Mali hat trotz eines internationalen Militäreinsatzes zugenommen. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer besucht die Bundeswehr an ihrem derzeit wohl gefährlichsten Einsatzort. Sie plädiert für ein starkes Engagement.

07.10.2019, 12:08
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer wird im Ausbildungszentrum der malischen Streitkräfte in Koulikoro mit militärischen Ehren empfangen. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer wird im Ausbildungszentrum der malischen Streitkräfte in Koulikoro mit militärischen Ehren empfangen. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa dpa

Bamako (dpa) - Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihren Besuch in Westafrika in Mali fortgesetzt. Die CDU-Politikerin traf am späten Sonntagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Bamako ein, nachdem sie einen Lufttransportstützpunkt der Bundeswehr im benachbarten Niger besucht hatte.

Dort plädierte sie für ein starkes Engagement Deutschlands in der Region südlich der Sahara, die von terroristischen Angriffen und organisierter Kriminalität destabilisiert werde.

Bei der Fortsetzung der UN-Mission Minusma müsse man schauen, "ob das, was wir bisher hier leisten, ob das ausreichend ist, ob Minusma richtig aufgesetzt ist, sowohl in den militärischen Anteilen, aber auch in den zivilen Anteilen", sagte die Ministerin und CDU-Chefin in Niamey, der Hauptstadt Nigers. "Niger hat es einfach verdient, dass es in seinen Anstrengungen unterstützt wird, weil es eben für uns auch ein Ankerland in dieser Region ist."

Der Norden Malis war 2012 nach einem Militärputsch vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen geraten. Diese sind weiterhin eine Gefahr für die Stabilität in der Region südlich der Sahara. Der UN-Einsatz gilt als der gefährlichste derzeit laufende Auftrag.

Erst vor einer Woche hatten schwer bewaffnete Kämpfer zwei Camps der malischen Streitkräfte im Zentrum des Landes nahe der Grenze zu Burkina Faso angegriffen. Nach letzten Angaben wurden mindestens 38 Soldaten und 15 Angreifer getötet. Zudem werden Soldaten vermisst. Die Kämpfe gelten als die bisher heftigsten in diesem Jahr. Experten beklagen eine sich insgesamt verschärfende Lage in der Region.

In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben dem Islamischen Staat oder Al-Kaida die Treue geschworen. Frankreich kämpft in Mali und weiteren Ländern der Sahelzone mit der rund 4500 Soldaten starken Truppe "Barkhane" gegen islamistische Terroristen.

Der Minusma-Einsatz in Mali gehört zu den größten Missionen der Vereinten Nationen. Deutschland ist mit etwa 950 Soldaten beteiligt. Seit 2013 läuft auch eine EU-Ausbildungsmission (EUTM Mali) für malische Sicherheitskräfte und die regionale Einsatzgruppe G5-Sahel (Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso, Tschad). An dem EU-Einsatz ist die Bundeswehr mit etwa 150 Soldaten beteiligt.

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