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Skandale schrecken nicht ab AfD und FDP freuen sich über Mitgliederzuwachs

Die von vielen schon totgesagte FDP wächst wieder. Auch die AfD legt wieder zu. Die jüngsten Skandale und Führungsquerelen haben zwar einige Mitglieder in die Flucht getrieben. Netto werden es aber mehr.

06.07.2017, 13:54

Berlin (dpa) - Trotz interner Querelen und Skandale zieht die AfD vor der Bundestagswahl neue Mitglieder an. Nach Angaben von Sprecher Christian Lüth erreichte die Partei jetzt die Rekordmarke von 28 000 Mitgliedern.

Zum Vergleich: Am 1. Januar 2017 hatte die AfD 23 802 Mitglieder. Die Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Alice Weidel, sagte, der aktuelle Mitgliederzuwachs zeige, "dass unsere Lösungen zu den drängenden Problemen in Deutschland die Menschen ansprechen".

AfD-Vize Alexander Gauland erklärte, seine Partei haben diesen Aufwärtstrend vor allem einer inhaltlichen Annäherung zwischen CDU, FDP und SPD zu verdanken, die viele Menschen abstoße. Das habe in der vergangenen Woche auch die Abstimmung zur Ehe für alle gezeigt. Gauland sagte: "Die AfD ist die einzige Partei, die in diesem politischen Konsens nicht mitmacht."

Doch auch die FDP ist im Aufwind. Nach Angaben von FDP-Generalsekretär Nicola Beer ist die Partei alleine in diesem Jahr um mehr als 6000 Menschen auf nunmehr 58 000 Mitglieder gewachsen. Das sind mehr Neu-Mitglieder als im gesamten Jahr 2016.

Die AfD hatte in diesem Frühjahr mit Flügelkämpfen und Rivalitäten für Schlagzeilen gesorgt. Parteichefin Frauke Petry verzichtete vor dem Bundesparteitag in Köln im April auf die Spitzenkandidatur für den Bundestag. Die AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt macht aktuell mit Machtkämpfen von sich reden. Ein Mitglied des AfD-Landesvorstandes in Thüringen räumte seinen Posten und erhob schwere Vorwürfe gegen den Vorsitzenden Björn Höcke.

Nach Angaben aus Parteikreisen wuchs die AfD seit Anfang 2016 unter anderem in Sachsen und in Baden-Württemberg stark. Sie hatte aber auch Austritte zu verzeichnen, unter anderem wegen einer umstrittenen Rede Höckes in Dresden im vergangenen Januar.