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Nach öffentlichem Ratschlag Habeck: Trittin hat Weg zu Ampel "faktisch verbaut"

Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck wirft seinem Parteifreund Jürgen Trittin vor, den Grünen mit dem öffentlichen Ratschlag für eine Ampelkoalition in Kiel geschadet zu haben.

27.05.2017, 18:36

Berlin (dpa) - "Es geht für uns hier in Kiel und in der Politik insgesamt ja um Verantwortung. Wer Politik zum Machtgeschacher erklärt, verliert jede Glaubwürdigkeit", sagte Habeck, der in Kiel inzwischen über ein "Jamaika"-Bündnis mit CDU und FDP verhandelt, der "Welt am Sonntag".

Habeck bezog sich damit auf einen Talkshow-Auftritt Trittins vor zwei Wochen, bei dem sich der frühere Bundesumweltminister und Spitzenkandidat für eine Ampel mit SPD und FDP in Schleswig-Holstein ausgesprochen hatte. Auf Empörung in den eigenen Reihen stieß vor allem Trittins Ratschlag an den FDP-Politiker Wolfgang Kubicki: "Wenn man zwei große Partner zur Auswahl hat, dann nimmt man den kleineren, dann hat man mehr vom Kuchen."

Habeck hielt Trittin vor, der FDP den Weg zu einer Ampelkoalition damit "faktisch verbaut" zu haben. "Er hat uns damit einen Bärendienst erwiesen." Außerdem: "Die Menschen wählen mit Politikern auch Stellvertreter ihrer Sehnsüchte und Hoffnungen, nicht abgezockte Pokerspieler."

Trittin selbst räumte inzwischen ein: "Das war vielleicht eine Überdosis Realpolitik." Inhaltlich aber sei für Sache für die Grünen klar: "Wenn man sich anschaut, was Robert Habeck in den letzten fünf Jahren beim Ausbau der Windenergie erreicht hat, dann ist die SPD der bessere Koalitionspartner in Kiel als eine CDU, die dagegen war", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".