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Studie zu Mindestlohn Kassen und Beschäftigte um Milliarden geprellt

Mehr als zwei Millionen Beschäftigte haben im vergangenen Jahr in Deutschland weniger als den Mindestlohn erhalten, obwohl er ihnen zustand. Die Arbeitgeber profitieren davon - die Zeche zahlen Arbeitnehmer und Sozialkassen.

23.03.2018, 14:28

Düsseldorf (dpa) - Arbeitnehmern und Sozialkassen entgehen einer Studie zufolge Milliardenbeträge, weil Firmen den Mindestlohn unterlaufen.

"Endlich die Kontrollen zu verbessern, ist also von höchstem öffentlichen Interesse", forderte Dr. Toralf Pusch vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung laut einer Mitteilung.

Demnach summierten sich im untersuchten Jahr 2016 entstandene Lohnausfälle von Arbeitnehmern und Mindereinnahmen der Sozialversicherung auf rund 7,6 Milliarden Euro. Zunächst hatte die "Süddeutsche Zeitung" (Freitag) darüber berichtet.

Nach den WSI-Zahlen haben 2016 rund 2,2 Millionen Beschäftigte weniger als den Mindestlohn erhalten, obwohl er ihnen zustand. Das seien acht Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland. Besonders häufig sind Frauen und Arbeitnehmer in Ostdeutschland der Studie zufolge die Opfer. Hinzu kämen Umgehungen von allgemeinverbindlichen Branchenmindestlöhnen, so am Bau oder in der Altenpflege.

WSI-Pressemitteilung

Artikel in der Süddeutschen-Zeitung