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Untere 40 Prozent abgehängt Nahles will Lohngefälle in Deutschland verkleinern

19.06.2017, 14:37

Berlin (dpa) - Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles will das Lohngefälle in Deutschland verkleinern. "Das kann nicht so bleiben", sagte die SPD-Politikerin. Sie kündigte an, dass einem Gespräch mit Spitzenvertretern von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Sozialverbänden zu dem Thema weitere Treffen folgen sollten. 

Nahles sagte bei einer Veranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion weiter, dass seit Mitte der 90er Jahre die oberen 60 Prozent Einkommenszuwächse gehabt hätten, die unteren 40 Prozent aber nicht. Etwa in der Pflegebranche führe Fachkräftemangel nicht automatisch zu Lohnsteigerungen.

Nahles zufolge soll in der kommenden Wahlperiode zudem die Stärkung der Tarifbindung ein zentrales Thema werden. Die Ministerin forderte ferner eine "neue Logik der Arbeitsmarktpolitik". So solle es ein Recht auf Weiterbildung geben. 

Der Sozialverband VdK Deutschland forderte Einschränkungen bei Minijobs, Leih- und Zeitarbeit und befristeten Jobs zur Eindämmung des Niedriglohnsektors.

Laut OECD sank der Anteil der Jobs für Menschen mit mittlerer Qualifikation und mit mittlerem Lohn innerhalb von 20 Jahren um rund 8,2 Prozent. Der Anteil der hoch qualifizierten Jobs stieg bis 2015 um 4,7 Prozent, der der niedrigqualifizierten um 3,4 Prozent.

BMAS über das Thema Arbeitsmarkt

OECD Employment Outlook 2017

Weiteres OECD-Material zum Thema

SPD-Wahlprogrammentwurf

Nahles-Weißbuch "Arbeiten 4.0" - Erwerbstätigenkonto S. 181 f.

Niedriglöhner bei der Arbeit: Arbeitsministerin Nahles schlägt ein persönliches Erwerbstätigenkonto mit 20 000 Euro Guthaben für jeden über 18-Jährigen ein, der eine Arbeit aufnimmt. Foto: Jens Büttner
Niedriglöhner bei der Arbeit: Arbeitsministerin Nahles schlägt ein persönliches Erwerbstätigenkonto mit 20 000 Euro Guthaben für jeden über 18-Jährigen ein, der eine Arbeit aufnimmt. Foto: Jens Büttner
dpa-Zentralbild