1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Polizei ermittelt wegen Hitlergruß bei Neonazi-Konzert

EIL

Bitte um Originalaufnahmen Polizei ermittelt wegen Hitlergruß bei Neonazi-Konzert

6000 Rechte fallen am Wochenende in das südthüringische Dorf Themar ein um ein Neonazi-Konzert zu feiern. Der Gegenprotest in der 3000-Einwohner-Stadt fiel kleiner aus als erwartet. Ein Handyvideo zeigt, wie Dutzende Teilnehmer wiederholt den Hitlergruß zeigen.

17.07.2017, 12:54

Themar/Erfurt (dpa) - Die Thüringer Polizei ermittelt wegen der Verwendung des Hitlergrußes bei dem Neonazi-Konzert am Samstag in Südthüringen.

Das sagte ein Sprecher heute der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Anlass war ein in den Sozialen Netzwerken geteiltes Video, das laut Polizei bei dem Konzert aufgenommen wurde und auf dem Dutzende Teilnehmer wiederholt den Hitlergruß zeigen.

Die Polizei bat die Nutzer auf Twitter und Facebook, weitere Originalaufnahmen einzusenden. Das Video habe der Urheber aufgrund "massiver bundesweiter Nachfrage" wieder gelöscht, schrieb die Polizei am Montag bei Twitter.

Unterdessen gab es Kritik am Vorgehen der Polizei. Viele Nutzer forderten in den Sozialen Medien, die Polizei hätte die Versammlung nach den Gesetzesverstößen auflösen müssen. Der Sprecher kündigte an, man wolle im Laufe des Montags dazu Stellung nehmen.

Laut Innenministerium wurden 46 Strafanzeigen bei der Veranstaltung in Themar aufgenommen, unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Bedrohung, Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffengesetz. Sechs Menschen wurden vorläufig festgenommen, von 440 weiteren wurde die Identität festgestellt. Zu dem Konzert kamen laut Polizei rund 6000 Rechte.