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"Respekt vor Wählern" Sachsens CDU-Fraktionschef: Kein Nein zu Koalition mit AfD

Die AfD ist der CDU in Sachsen dicht auf den Fersen. Was tun, wenn die Ergebnisse der Landtagswahl im kommenden Jahr nur eine CDU/AfD-Koalition zulässt? CDU-Fraktionschef Hartmann ist da ganz anderer Meinung als sein Parteifreund und Ministerpräsident Kretschmer.

26.09.2018, 16:58

Dresden (dpa) - Der neue Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen, Christian Hartmann, hat erneut ein Nein zu einer Koalition mit der AfD nach der Landtagswahl im nächsten Jahr verweigert.

"Das werden Sie jetzt von mir in dieser Form auch nicht hören", sagte Hartmann in einem Interview des Radiosenders MDR Sachsen auf eine entsprechende Frage. Es gelte, nach der Wahl am 1. September vernünftige Entscheidungen zu treffen. "So weit ist das Kaffeesatzleserei."

Bereits am Vortag hatte Hartmann unmittelbar nach seiner Wahl zum neuen Fraktionschef eine Koalition mit der AfD nach der Landtagswahl offengelassen. Er betonte am Mittwoch lediglich erneut: "Die AfD ist unser politischer Hauptwettbewerber." Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) lehnt Koalitionen mit der AfD kategorisch ab.

Hartmann war am Dienstag zum Nachfolger von Frank Kupfer als Fraktionschef gewählt worden. Der 44-Jährige hatte sich dabei gegen Geert Mackenroth durchgesetzt. Der Ausländerbeauftragte war von Kretschmer und dem aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Kupfer als Kandidat vorgeschlagen worden.

Der neue Fraktionsvorsitzende begründete seine Haltung zu einer möglichen Koalition mit der AfD mit dem "Respekt vor den Wählerinnen und Wählern". Ihm komme es darauf an, dass die CDU mit den Antworten und Lösung auf Fragen rund um Strukturveränderungen in der Lausitz durch den Braunkohleausstieg, Rente und in Pflege überzeuge. "Und dann wird sich diese Frage auch nicht stellen", sagte Hartmann.

Interview Christian Hartmann