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Bundespräsident Steinmeier: Demokratie kann auch wieder verloren gehen

Über 23 Millionen Menschen in Deutschland sind ehrenamtlich engagiert. Das ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammen hält, sagt der Bundespräsident. Und er warnt: Demokratie muss verteidigt werden.

10.09.2017, 11:49

Berlin (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Deutschen aufgerufen, die Demokratie nicht für selbstverständlich zu halten: "Demokratie ist nicht vom Himmel gefallen, sie ist über Generationen erkämpft worden".

"Und sie kann auch wieder verloren gehen, wenn sich niemand darum kümmert", sagte er am Samstag vor mehreren tausend Gästen beim Bürgerfest im Park seines Amtssitzes Schloss Bellevue.

Bei einer Podiumsdiskussion mit dem ehemaligen Fußballprofi Gerald Asamoah, dem Schauspieler Florian David Fitz sowie der Lehrerin und Aktivistin Nana Schön hob Steinmeier die Bedeutung der Bildung für den Erhalt der Demokratie hervor. "Lesen ist immer noch die beste Medizin gegen Dummheit und Verdummung", sagte er.  

Trotz des überwiegend regnerischen Wetters kamen rund 13.000 Besucher zum Bürgerfest. Am Samstag hatten die Gäste die Gelegenheit, einen Blick hinter die Türen des Berliner Präsidentensitzes zu werfen oder für ein Selfie mit dem Staatsoberhaupt.

Steinmeier bekräftigte seine Dankbarkeit für die 23 Millionen ehrenamtlich tätigen Menschen. Sie seien "der eigentliche Kitt in unserer Gesellschaft, der diese Gesellschaft zusammenhält". Mit Blick auf die Bundestagswahl in zwei Wochen erneuerte er seinen Aufruf: "Nehmt das vornehmste Bürgerrecht wahr und geht wählen."

Zahlreiche Initiativen, Organisationen und Unternehmen gaben Einblick in ihre ehrenamtliche Arbeit. Steinmeiers Vorgänger Joachim Gauck hatte das Bürgerfest in dieser Form ins Leben gerufen.

Am Freitagabend hatte der Bundespräsident bereits Tausende ehrenamtlich engagierte Gäste empfangen. Auch Ex-Bundespräsident Christian Wulff war zum Auftakt des zweitägigen Festes gekommen. Er war das erste Mal seit seinem Rücktritt 2012 wieder in Bellevue.