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Protestaktion Radeln für die Menschenrechte

Sie radeln, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen. Mitglieder von Amnesty International sind im Harz unterwegs.

Von Sabine Scholz 29.08.2018, 01:01

Halberstadt l Klingt immer soweit weg, wenn in den Nachrichten von Menschenrechtsverletzungen berichtet wird. Doch vieles geschieht gar nicht soweit weg. Darauf wollen Mitglieder und Unterstützer der Menschenrechtsorganisation Amnesty International aufmerksam machen. Organisiert von der Schweriner Gruppe, sind die Aktivisten seit Sonntagnachmittag per Rad unterwegs.

Nach dem Start auf dem Magdeburger Domplatz radelten Mitglieder der Magdeburger und Schweriner Gruppe gemeinsam nach Barby. Von dort führte der Weg über Aken nach Bernburg, am Mittwoch wollen die Aktivisten in Aschersleben Station machen.

In jedem der Zielorte wird ein Informationsstand aufgebaut. „Denn vor 70 Jahren wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Aber kaum jemand weiß das heute“, sagte Ronald Klinger. Der Schweriner ist der Organisator der aktuellen Radtour für die Menschenrechte und nicht zum ersten Mal bei so einer Aktion dabei. Wie er berichtet, führten die Touren in den vergangenen Jahren quer durch Deutschland. Aber auch Brüssel war schon Ziel, und es wurde durch Tschechien und Österreich geradelt. Dabei sind die Organisatoren immer darauf bedacht, dass Menschen jeder Alters- und Einkommensgruppe mitradeln können. Deshalb sind zum Beispiel die Unterkünfte preiswert und schlicht. In Halberstadt, wo die Tour am Sonnabend enden wird, übernachten die Radler zum Beispiel in der Turnhalle der Grundschule „Freiherr Spiegel“.

Mit der Tour will man zum einen an den 70. Jahrestag der UN-Menschenrechtskonvention aufmerksam machen, zum anderen aber auch darauf, dass Menschen, die diese Rechte verteidigen, mehr und mehr in dieser Arbeit behindert werden. „Der Einsatz für die Menschenrechte wird zunehmend schwieriger und gefährlicher“, sagt Klinger. So würden Aktivisten eingeschüchert, verfolgt, verhaftet und misshandelt. Manche gar für ihren Einsatz getötet. Allein im Vorjahr seien weltweit 218 Human Rights Defenders getötet worden.

In Halberstadt werden die Akteure am Sonnabend von 10 bis 12 Uhr an einem Stand am Anfang des Breiten Wegs für ihre Arbeit werben. Morgen sind sie, ebenfalls von 10 bis 12 Uhr, auf dem Marktplatz in Quedlinburg und am Freitag auf dem Nicolaiplatz in Wernigerode anzutreffen. Wer mag, kann auf Teiletappen noch mitradeln. Absprachen dazu mit Georg Klinger, 0174/ 9 16 19 57.