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Ausstattung Welche Babyprodukte sind sinnvoll?

Eltern geben ca. 3000 Euro für die Erstausstattung ihres Babys aus. Auf welche Produkte sie verzichten können, darüber klären Experten auf.

06.12.2017, 17:59

Berlin (dpa) l Wer beim Abhaken von Listen eine große innere Befriedigung verspürt, kann als werdende Mutter oder Vater aus dem Vollen schöpfen: Fast überall stößt man auf ultimative Listen für die Baby-Erstausstattung. Obwohl jedes Neugeborene anders ist, gibt es ein paar Produkte, ohne die man prima klarkommt. Eine Einschätzung von Experten:

l Badeeimer: Der durchsichtige Plastikeimer soll das Baby beim Baden an Mamas Bauch erinnern und schön begrenzen. Das ist aber genau das Problem: Schon nach wenigen Wochen sind die Kleinen dem Eimer entwachsen. „Bei uns wurde er schnell zum Wischeimer umfunktioniert“, erzählt Susanne Mierau. Sie ist Diplom-Pädagogin, schreibt einen Familienblog und hat selbst drei Kinder. Eine normale kleine Wanne tut es am Anfang auch.

l Wärmelampe: Sie wird meist über dem Wickeltisch angebracht und soll kuschelig warm machen. Bei den Eltern sorgt sie zuverlässig für Schweißausbrüche. „Wir halten sie für unerlässlich“, sagt Dorit Seligmann, Zweite Vorsitzende beim Bund freiberuflicher Hebammen. Wer sie nicht immer zum Wickeln anschalten möchte, kann das Kind auch gut zur Massage darunter legen.

l Geräte zum Sterilisieren: Wer nicht stillen kann oder möchte, hat in den ersten Monaten viel mit dem Auskochen von Flaschen zu tun. Wer dafür keinen Topf verwenden will, kann auf ein Sterilisationsgerät zurückgreifen. „Notwendig ist es nicht, aber praktisch“, findet Hebamme Seligmann. Bei der Sterilisation im Topf besteht die Gefahr, dass Flascheneinzelteile anbrennen können, wenn man das Wasser nicht ständig im Blick hat.

l Windelmülleimer: Dass das Baby große Mengen an Windelmüll produziert, den man geruchsmindernd unterbringen muss, ist klar. In Babymärkten finden sich spezielle Eimer, die die Windeln einzeln in Folie einschließen und versiegeln. Eltern müssen dafür immer wieder Nachfüllsets mit Folie kaufen – das kann ganz schön ins Geld gehen. Seligmann rät deshalb von diesem Produkt ab: „Ein normaler Eimer mit einem gut schließenden Deckel tut‘s auch.“

l Lammfell: Wer bei Lammfell an Rentierschlitten denkt, hat noch nicht in Kinderwagen geschaut, sobald es etwas kühler wird. Wirklich Sinn haben sie laut Seligmann nur, wenn die Temperaturen unter 0 Grad Celsius fallen.

l Babyfon: Das Babyfon ist eine praktische Erfindung, oft wird es aber standardmäßig eingestöpselt, obwohl der Nachwuchs nur ein Zimmer entfernt liegt. „Damit wird den Eltern Sicherheit suggeriert“, sagt Mierau, die den Trend zur technischen Überwachung kritisch sieht. Denn dadurch brächten sich Eltern um die Erfahrung, die Bedürfnisse des Kindes auch ohne Hilfsmittel wahrnehmen und deuten zu können.