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Bargeldlos Die richtige Kreditkarte auf Reisen

Auf Reisen haben viele eine Kreditkarte statt Bargeld dabei. Einfach die Karte einstecken, Koffer packen und los? Das kann teuer werden.

18.11.2019, 23:01

Bremen (dpa) l Wer seine Kreditkarte auf Reisen mitnimmt, muss einiges beachten. Folgend sechs Tipps:

„Im Ausland bietet es sich an, mit zwei Karten unterwegs zu sein“, rät Thomas Mai von der Verbraucherzentrale Bremen. Die Karten sollten Urlauber getrennt aufbewahren, damit sie im Falle eines Diebstahls noch an Bares gelangen.

Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte. Bei einer Charge-Karte werden die Buchungen nicht sofort bezahlt, sondern meist an einem festgelegten Tag vom Girokonto abgebucht − zum Beispiel gegen Ende des Monats. Erst dann wird das Konto belastet. Bei direkten Abbuchungen ist von einer Debit-Kreditkarte die Rede. Es gibt noch andere Kreditkarten. „Bei Prepaid verfügen Karteninhaber nur über das Guthaben, das sie vorher aufgeladen haben“, erklärt David Riechmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Bei Revolving-Karten zahlen Kunden die Ausgaben nicht vollständig zu einem festgelegten Tag, sondern anteilig. „Für den Rest wird ein Zinssatz fällig, der zum Teil sogar teurer als der Dispo ist.“ Bei Reisen ist es sinnvoll, mindestens eine Charge-Karte mitzunehmen. Damit sind Urlauber im Notfall nicht auf das Guthaben beschränkt, wie es bei der Prepaid-Kreditkarte der Fall ist.

Im Ausland sollte der Einsatz der Kreditkarte wenig kosten. „Da ist die Kreditkarte von der Hausbank selten die günstigste Wahl“, sagt Mai. Der Auslands-einsatz könne schon mal 100 Euro betragen, wogegen eine günstige Karte nichts gekostet hätte. Für das Abheben von Geld im Ausland nehmen viele Banken ein Mindestentgelt von vier bis sechs Euro pro Vorgang oder ziehen zwischen zweieinhalb und vier Prozent des Abhebungsbetrages ab. Am besten vergleichen Reisende die Kosten mehrerer Anbieter und fragen beim Herausgeber ihrer Karte nach. „Viele Karten sind gratis“, sagt Mai. Andere kosteten zwischen 29 und 70 Euro an Jahresgebühr.

Urlauber sollten sich vor der Reise bei ihrer Bank erkundigen, wie hoch das Limit ihrer Karte ist. Eine Erhöhung des Tageslimits können Kunden bei ihrer Bank beantragen.

Viele Anbieter locken mit Auslandsreisekranken-, Unfall-, Reiserücktritt- oder Haftpflichtversicherung als Extras. Mai rät davon ab: „Solche Premium-Kreditkarten sind entweder teuer, oder darin enthaltene Policen sind unzureichend.“

„Bei der Kreditkarte gelten die gleichen Sorgfaltspflichten wie bei der Girokarte“, betont Sylvie Ernoult vom Bundesverband deutscher Banken. Die PIN müssen Urlauber natürlich geheim halten. Nicht aufschreiben und nicht weitergeben.