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Geschenketipps Welche Brettspiele eignen sich als Geschenk?

Weihnachten steht vor der Tür, Silvester ist auch nicht mehr weit. Welche Spiele kommen jetzt besonders gut an?

05.12.2020, 23:01

Berlin (dpa) l  Es müssen ja nicht immer "Monopoly" oder "Mensch ärgere dich nicht" unter dem Weihnachtsbaum liegen. Warum nicht stattdessen in "Paleo" Steinzeit-Abenteuer erleben oder in "MicroMacro: Crime City" Verbrechen aufklären?

Jedes Jahr zu Weihnachten stehen Brettspiele als Geschenk hoch im Kurs – und die Corona-Krise hat den Boom nochmals angeheizt: Der Verkauf bei Erwachsenenspielen steigerte sich um knapp 30 Prozent, wie der Branchenverband Spieleverlage mitteilte. Allein im Jahr 2020 erschienen rund 1500 Neuheiten.

Im Sommer wurden bereits "Pictures" als Spiel des Jahres, "Die Crew" als Kennerspiel des Jahres und "Speedy Roll" als Kinderspiel des Jahres ausgezeichnet, die alle einen Blick wert sind. Aber was lohnt sich neben den prämierten Spielen noch als Weihnachtsgeschenk? Acht Brettspieltipps für die Feiertage und den Silvesterabend:

"Punktesalat": Das kleine Kartenspiel ist schnell gespielt und besticht vor allem durch unkomplizierte Regeln. Jede Karte zeigt auf der einen Seite ein Gemüse (Salat, Tomate, Zwiebel, Karotte, Kohl oder Paprika) und auf der anderen Seite eine einzigartige Wertungsbedingung: Zum Beispiel zwei Punkte pro Paprika am Ende des Spiels.

In ihrem Zug müssen die Spieler entscheiden, ob sie sich entweder eine Gemüsesorte aus dem ausliegenden Markt oder eine Siegbedingung nehmen. Bei der Endabrechnung gibt es dann einen knackigen Punktesalat. Warnung an Fleisch-Fans: Dieses Gemüse kann süchtig machen.

"Smart 10": Allein das Design des Quizspiels ist ein Hingucker. In einer orange-schwarzen Box stecken 100 doppelseitige Karten mit 200 Quizfragen. Zum Beispiel sind Jahreszahlen vorgegeben und es müssen die Gastgeberländer der entsprechenden Fußball-Weltmeisterschaften genannt werden.

Aber es gibt auch Ja-Nein-Fragen. So sind beispielsweise Filmtitel genannt, und die Spieler müssen raten, welche Blockbuster einen Oscar gewannen.

Unter zehn schwarzen Knöpfen sind kreisförmig die Lösungen verborgen. Reihum darf jeder Spieler eine Antwort abgeben. Wer zockt, kann in folgenden Runden weitere richtige Antworten geben und damit immer mehr Punkte sammeln – aber auch alle bis dahin gewonnenen Punkte wieder verlieren. Die Qualität der Fragen und Kategorien ist fast durchgehend sehr hoch und zeitlos.

"MicroMacro: Crime City": Wer erinnert sich nicht an die Wimmelbücher von früher? Hier knüpft "MicroMacro: Crime City" an: Autor und Illustrator Johannes Sich zeichnete eine riesige, schwarz-weiße Karte einer Stadt, in der es viel zu entdecken und 16 spannende Kriminalfälle zu lösen gibt.

Obwohl es inhaltlich mörderisch zur Sache geht, ist das Spiel dank des niedlichen Zeichenstils auch etwas für Kinder. Es ist mehr eine Beschäftigung als ein Spiel, aber dafür eine äußerst kurzweilige. Hier kann auch ein Achtjähriger gemeinsam mit der Oma sofort nach der Bescherung loslegen. Gimmick: Der erste Fall ist schon auf dem Karton.

"Paleo": Gemeinsam führen alle Spieler einen Stamm durch die Gefahren der Steinzeit. Pro Zug entscheidet sich jeder, welche von drei möglichen Karten aufgedeckt wird. Anhand der Rückseite lässt sich bereits erahnen, was einen erwarten könnte:

Holz holen im Wald, Steine sammeln im Gebirge, die Begegnung mit einem Mammut – oder doch etwas Unvorhergesehenes. Die Gruppe rüstet sich immer besser aus, um möglichst alle fünf Teile eines Höhlengemäldes fertigzustellen. Ein thematisches Spielerlebnis, in dem die Gruppe auch scheitern kann. Mit mehreren Modulen ändern sich die Ziele von Partie zu Partie.

"King of 12": Ein Würfel-Stich-Spiel der Kategorie "ich glaube, dass du denkst, was ich denke". Jeder Spieler versucht mittels Aktionskarten einen eigenen zwölfseitigen Würfel so zu manipulieren, dass der Wert zum Rundengewinn reicht. Doch aufgepasst, denn alles Gleiche neutralisiert sich bei "King of 12": Gleiche Würfelwerte, gleiche Karten, sogar gleiche Siegpunkte sind am Ende nichts wert. Fix erklärt, schnell gespielt und sorgt für viel Emotionen am Tisch.

"Der Kartograph": Spiele, bei denen Ergebnisse von Würfel oder Karten auf einen Block eingetragen werden, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Kartograph ist einer der besten Vertreter dieses Genres: Jeder Spieler hat eine Landkarte, auf die er verschiedene Geländearten von aufgedeckten Karten einzeichnet.

Wenn ein sogenannter Hinterhalt gezogen wird, darf man ein Monster bei seinem Nebenmann auf die Landkarte malen – und diesem damit das Leben schwerer machen. Es gibt vier Wertungen pro Partie, bei denen es für unterschiedliche Anforderungen Siegpunkte gibt. Das Spiel bietet insgesamt 16 Wertungen und somit immer andere Herausforderungen. Dem Karton liegen Bleistifte bei – wer hingegen eigene Buntstifte nutzt, macht es sich übersichtlicher.

"Anno 1800": Seit über 20 Jahren hat die Computerspielreihe Anno zahlreiche Fans. Auch bei der Brettspielumsetzung geht es darum, die Ansprüche der Bevölkerung nach gewöhnlichen und exotischen Gütern zu befriedigen. Zwar können wie im PC-Spiel auch die eigene Insel vergrößert werden und neue Inseln hinzukommen, vor allem steht aber im Fokus, über Arbeiter immer neue Waren zu erwirtschaften.

Dabei kann auch die Infrastruktur der Mitspieler genutzt werden, wovon beide Seiten profitieren. Kriegerische Konflikte gibt es dagegen nicht, das Thema Kolonialismus wird ebenfalls ausgespart. Das Ende dieser komplexen Wirtschafts-Simulation wird eingeläutet, wenn ein Spieler alle Bedürfnisse seiner Menschen erfüllt hat – was die anderen unter Druck setzt, aber noch nicht den Sieg bedeuten muss.

"Krazy Pix": Wie beim Vorgänger "Krazy Wordz" erhält jeder Spieler einen geheimen Begriff. Mit Hilfe von neun Piktogrammen, die aus einer großen Auswahl zufällig gezogen wurden, werden dann Fantasiebilder kreiert. Die oft sehr lustigen Gebilde sollen den gezogenen Begriff möglichst gut darstellen.

Wenn andere Mitspieler die Zusammengehörigkeit richtig tippen, bekommt der Künstler ebenso jeweils einen Punkt, wie auch jeder Spieler, der richtig geraten hat. Aber Achtung: Um es schwieriger zu machen, kommen noch weitere Begriffe in die Auswahl, die niemand darstellen musste.