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Viren-Erkrankung Händewaschen gegen den Norovirus

Derzeit breiten sich hochansteckende Norovirus-Infektionen in Deutschland aus.

20.12.2016, 23:01

Leipzig (AFP) l Im November wurden mehr als 14500 Fälle registriert und damit fast doppelt so viele wie im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Nahezu 5000 Fälle von Norovirus-Erkrankungen wudren 2016 in Sachsen-Anhalt gemeldet. Der beste Schutz gegen die Magen-Darm-Erkrankung ist Hygiene. Ein Überblick:

1 Was ist denn das für ein Erreger?
Noroviren sind weltweit verbreitet und zählen auch in Deutschland zu den häufigsten Erregern infektiöser Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Besonders häufig betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und Ältere über 70 Jahre. Deshalb gibt es immer wieder akute Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Krankenhäusern und Altenheimen. Die seltenen tödlichen Verläufe betreffen überwiegend Kleinkinder und alte Menschen.

2 Wann tritt der Virus auf?
Infektionen mit Noroviren können das ganze Jahr über auftreten. In den Herbst- und Wintermonaten, zwischen Oktober und März, ist aber eine Zunahme der Ausbrüche zu beobachten.

3 Wie wird der Virus übertragen?
Die Viren werden am häufigsten durch direkten Kontakt zu Erkrankten und dabei vor allem über den Stuhl und Erbrochenes übertragen. Auch verschmutzte Waschbecken, Türgriffe oder Toilettenbecken sind potenzielle Übertragungsquellen. Infektionen können aber auch von kontaminierten Lebensmitteln wie Salaten, Krabben oder Muscheln sowie von verunreinigtem Wasser ausgehen.

4 Mit welchen Symptomen zeigt sich die Krankheit?
Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit vergehen sechs bis 50 Stunden. Die Infektion löst schwall- artiges heftiges Erbrechen und starke Durchfälle aus, die zu einem erheblichen Flüssigkeitsmangel führen können. Die Betroffenen leiden unter Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopf-, Muskel- und Glieder- schmerzen. Die Betroffenen fühlen sich meist sehr matt, kraftlos und völlig ausgezehrt. Fieber tritt selten auf. Nach etwa zwölf Stunden bis zwei Tagen klingen die Symptome wieder ab.

5 Welche Therapie ist möglich und sinnvoll?
Eine Impfung gegen das Virus gibt es nicht, es können nur die Symptome behandelt werden. Vor allem ist es sehr wichtig, dass der zum Teil erhebliche Flüssigkeitsverlust schnell aus- geglichen wird. Erkrankte sollten deshalb reichlich trinken, am besten stille Mineralwasser, Cola und gesüßte Tees, zur Not muss die Flüssigkeit löffelweise verabreicht werden.

Elektrolytpräparate aus der Apotheke können dem Körper die verloren gegangenen Mineralien wieder zuführen. Wer essen kann, sollte es mit Zwieback, Salzstangen, trockenem Brot und leichten Suppen versuchen. Unter Umständen kann ein Medikament verabreicht werden, das Übelkeit und starkes Erbrechen unterdrückt.

6 Wie kann man sich schützen?
Hygiene ist das A und O. Das gilt nicht nur für Krankenhäuser, sondern auch bei der Pflege zu Hause. Besonders wichtig ist gründliches Händewaschen. Bei der Reinigung von verschmutzen Waschbecken, Türgriffen, Toiletten und Böden sollten Gummihandschuhe benutzt werden. Die Wischtücher – am besten Einmaltücher – werden anschließend entsorgt. Erkrankte sollten während der akuten Phase außer zur Betreuungsperson keinen Kontakt zu anderen Familienmitgliedern haben und auch keinerlei Essen für andere zubereiten.

Geschirr und Besteck kann wie üblich gereinigt werden. Kleidung, Bettwäsche und Handtücher sollten bei 60 Grad Celsius oder heißer gewaschen werden. Da der Virus noch ein bis zwei Wochen, sogar über mehrere Wochen nach einer akuten Erkrankung über den Stuhl ausgeschieden werden kann, ist auch weiterhin auf eine strikte Toiletten- und Händehygiene zu achten.